Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

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Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
zuletzt aktualisiert: 14.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
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Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Lungenkraut?
  2. Herkunft und Aussehen von Lungenkraut
  3. Inhaltsstoffe von Lungenkraut
  4. Verwendung von Lungenkraut
  5. Dosierung von Lungenkraut
  6. Verträglichkeit von Lungenkraut und weitere Hinweise
  7. Verwechslungsmöglichkeiten von Lungenkraut

Was ist Lungenkraut?

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), auch bekannt als Echtes Lungenkraut, Geflecktes Lungenkraut oder Fleckenkraut, ist eine mehrjährige, krautige und wintergrüne Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Der Name „Lungenkraut“ geht auf die traditionelle Verwendung in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) zurück sowie auf die blass gefleckten Blätter, die an eine Lungenstruktur erinnern.

Herkunft und Aussehen von Lungenkraut

Lungenkraut ist in Europa heimisch und wächst bevorzugt im Halbschatten, in lichten Laubwäldern, Gebüschen und schattigen Gartenbereichen auf humusreichen Böden. Typische Merkmale sind:

  • Eiförmige, dunkelgrüne Blätter mit silbrig-weißen Flecken
  • Raue, leicht behaarte Blattoberfläche
  • Stängel mit Borstenhaaren
  • Glockenförmige Blüten, die sich von rosa zu violett-blau verfärben (Farbumschlag durch pH-Veränderung im Blütengewebe)

Aufgrund dieser zweifarbigen Blüten, bei denen oft rosa und violett-blaue Blüten gleichzeitig an einer Pflanze zu sehen sind, wird Lungenkraut im Volksmund auch „Hänsel und Gretel“ genannt – in Anspielung auf das „Pärchen“ aus unterschiedlich gefärbten Blüten.

Inhaltsstoffe von Lungenkraut

Lungenkraut enthält eine Reihe von Inhaltsstoffen, die seine traditionelle Verwendung unterstützen:

  • Schleimstoffe: Quellen in Kontakt mit Wasser auf und bilden eine viskose (schleimige) Substanz, die sich beim Verzehr wie ein Film über die Schleimhäute von Mund, Rachen und Bronchien legt.
  • Gerbstoffe: Pflanzenstoffe mit zusammenziehenden (adstringierenden) Eigenschaften.
  • Saponine: Sekundäre Pflanzenstoffe mit seifenähnlichen Eigenschaften, die die Pflanze vor Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren schützen.
  • Hoher Gehalt an Kieselsäure (Silizium): Silizium ist ein wesentlicher Bestandteil von Bindegewebe und Schleimhäuten.
  • Antioxidantien wie Quercetin-Derivate und Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften haben.
  • Geringe Mengen Phenolcarbonsäuren und weitere sekundäre Pflanzenstoffe.

Dabei trägt insbesondere die Kombination aus Schleimstoffen, Gerbstoffen und Kieselsäure zu den beliebten Eigenschaften des Lungenkrauts bei.

Verwendung von Lungenkraut

Lungenkraut wird vor allem innerlich und teils äußerlich verwendet. Als Arzneidroge wird vor allem das blühende Kraut (Pulmonariae herba) genutzt. So findet Lungenkraut z.B. Verwendung als:

  • Tee aus dem blühenden Kraut (häufig in Kombination mit anderen Pflanzen wie Thymian, Spitzwegerich oder Eibisch)
  • Gurgellösungen oder Mundspülungen für die kalte Jahreszeit
  • Traditionell auch in Kräutermischungen für Frühjahrskuren

Dosierung von Lungenkraut

Für einen Lungenkraut-Tee werden in der Regel etwa 1–2 Teelöffel getrocknetes Kraut mit ca. 150–200 ml heißem Wasser übergossen, 10–15 Minuten ziehen gelassen und anschließend abgeseiht. Je nach Bedarf können 2–3 Tassen täglich über den Tag verteilt getrunken werden. Bei Kombinationspräparaten richtet sich die Anwendung nach den jeweiligen Herstellerangaben oder phytotherapeutischen Empfehlungen.

Verträglichkeit von Lungenkraut und weitere Hinweise

Lungenkraut gilt in üblichen Dosierungen als gut verträglich. Einige Punkte sind dennoch zu beachten:

  • Wie bei allen Kräutern mit Gerbstoffen kann ein übermäßiger Konsum langfristig den Magen reizen.
  • Bei bekannter Allergie auf Raublattgewächse (Boraginaceae) sollte Lungenkraut gemieden werden.
  • In Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern sollte die Anwendung grundsätzlich mit einem Arzt oder Therapeuten abgesprochen werden.

Verwechslungsmöglichkeiten von Lungenkraut

Beim Echten bzw. Gefleckten Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) bestehen vor allem Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Lungenkraut-Arten derselben Gattung:

  • Sehr häufig wird es etwa mit dem Schatten-Lungenkraut (Pulmonaria obscura) verwechselt, das dem Echten Lungenkraut äußerlich stark ähnelt. Im Unterschied zum Gefleckten Lungenkraut zeigt das Schatten-Lungenkraut jedoch meist einfarbig grüne oder nur schwach gefleckte Blätter und wirkt insgesamt schlichter.
  • Auch das Knollige bzw. Berg-Lungenkraut (Pulmonaria montana) kann als Verwechslungspartner in Frage kommen. Diese Art besitzt in der Regel ungefleckte, schmalere Blätter und kommt eher in bestimmten Laub- und Mischwäldern der Mittelgebirge vor, ist vielerorts seltener und teils geschützt, weshalb das Knollige Lungenkraut grundsätzlich nicht gesammelt werden sollte.

Darüber hinaus kann Lungenkraut bei flüchtiger Betrachtung mit anderen Vertretern der Raublattgewächse (Boraginaceae) verwechselt werden, etwa mit Vergissmeinnicht- oder Natternkopf-Arten. Diese besitzen ebenfalls behaarte Stängel und Blätter sowie glocken- oder röhrenförmige Blüten, unterscheiden sich aber bei genauerem Hinsehen deutlich: Die Blätter sind meist schmaler, nicht gefleckt und die Wuchsform sowie die bevorzugten Standorte weichen ab.

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