Eibisch (Althaea officinalis)

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Eibisch (Althaea officinalis)
zuletzt aktualisiert: 19.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
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Eibisch (Althaea officinalis)

Eibisch (Althaea officinalis)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Eibisch?
  2. Herkunft und Botanik von Eibisch
  3. Inhaltsstoffe von Eibisch
  4. Verwendung von Eibisch
  5. Mögliche Nebenwirkungen von Eibisch und weitere Hinweise

Was ist Eibisch?

Der Echte Eibisch (Althaea officinalis), auch Weiße Malve, Sumpfmalve oder Marshmallow genannt, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die Pflanze wird seit langem in der traditionellen Pflanzenheilkunde verwendet und ist dort für ihre wertvollen Eigenschaften bekannt. Arzneilich verwendet werden vor allem die Wurzel (Althaeae radix), seltener Blätter und Blüten.


Interessant zu wissen: Früher war Eibisch ein echter Bestandteil von Marshmallows – heute ist er fast nur noch Namensgeber, während die Pflanze selbst vor allem in der Phytotherapie genutzt wird.

Herkunft und Botanik von Eibisch

Echter Eibisch stammt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa sowie aus Westasien, wird aber inzwischen in vielen Teilen Europas als Kulturpflanze angebaut. Besonders wohl fühlt er sich auf feuchten, nährstoffreichen Böden, etwa an Bachufern, auf Wiesen oder in Gärten mit guter Bodenversorgung.

Typische Merkmale der Pflanze sind:

  • filzig behaarte, grau-grüne Blätter,
  • zarte, rosafarbene Blüten und
  • eine dickfleischige Pfahlwurzel, die besonders reich an Schleimstoffen ist und daher als wichtigste Arzneidroge des Eibischs gilt.

Die erst krautige Pflanze kann verholzte Stauden mit einer Höhe von bis zu 1,5 Metern ausbilden.

Inhaltsstoffe von Eibisch

Die besonderen Eigenschaften des Eibischs beruhen vor allem auf seinem Gehalt an wertvollen Pflanzenstoffen, darunter:

  • Schleimstoffe: Bilden im Kontakt mit Wasser quellfähige Gele, die sich über Mund-, Rachen- und Magenschleimhaut legen.
  • Flavonoide: Sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativen Eigenschaften.
  • Pektine & Stärke
  • Gerbstoffe: Sekundäre Pflanzenstoffe mit zusammenziehenden (adstringierenden) Eigenschaften.

Verwendung von Eibisch

Bereits in der Antike wurde der Eibisch von dem bekannten griechischen Arzt Dioskurides eingesetzt. Auch im Mittelalter war Eibisch beliebt und in vielen Kräuterbüchern beschrieben. Meist wird für naturheilkundliche Zwecke die Wurzel verwendet, da hier der Gehalt der wertvollen Schleimstoffe mit 10-20 % am höchsten ist. Jedoch können ebenfalls die Flavonoid-haltigen Blätter genutzt werden.

So findet Eibisch z.B. Verwendung als:

  • Kaltauszug aus der Wurzel: Da die wertvollen, hitzeempfindlichen Schleimstoffe sich besonders gut in kaltem Wasser lösen, werden 1–2 Teelöffel geschnittene Eibischwurzel mit 150–200 ml kaltem Wasser übergossen und 1–2 Stunden, bei Bedarf bis zu 8 Stunden, ziehen gelassen. Während dieser Zeit sollte der Ansatz gelegentlich umgerührt werden. Anschließend wird der Auszug abgeseiht, bei Bedarf sanft erwärmt (aber nicht gekocht) und schluckweise getrunken. Diese Zubereitung wird 2–4× täglich frisch zubereitet.
  • Heißaufguss aus Blättern/Blüten: Hierfür übergießt man 1–2 Teelöffel Eibischblätter mit heißem Wasser, lässt den Aufguss etwa 10 Minuten ziehen und seiht ihn anschließend ab. Auch dieser Tee kann 2–4× täglich getrunken oder zum Gurgeln verwendet werden.
  • Gurgellösungen oder Mundspülungen für die kalte Jahreszeit
  • Fertigpräparate: Sirup, Lutschpastillen, Tropfen, standardisierte Trockenextrakte

Mögliche Nebenwirkungen von Eibisch und weitere Hinweise

Eibisch gilt insgesamt als sehr gut verträglich. In seltenen Fällen können Blähungen oder ein leichtes Völlegefühl auftreten – meist bei höheren Dosierungen. Sehr selten kann es außerdem zu allergischen Reaktionen wie z.B. Hautreaktionen oder Juckreiz kommen.

Darüber hinaus sollte bei der Anwendung beachtet werden:

  • Abstand zu Arzneimitteln
    Die im Eibisch enthaltenen Schleimstoffe können die Aufnahme von Medikamenten im Darm verzögern. Deshalb sollte Eibisch nicht direkt zusammen mit Arzneimitteln eingenommen werden. Empfehlenswert ist ein zeitlicher Abstand von mindestens 1–2 Stunden zwischen der Einnahme von Eibischpräparaten und anderen Medikamenten.
  • Anwendung in Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern
    In der üblichen Dosierung wird Eibisch in der Regel gut vertragen – auch von Schwangeren, Stillenden und Kindern. Da in diesen Lebensphasen jedoch besondere Vorsicht geboten ist, empfiehlt es sich, im Zweifelsfall vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt oder einer Hebamme zu halten. So kann individuell geklärt werden, ob Eibisch in der jeweiligen Situation geeignet ist und wie er am besten dosiert werden sollte.
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