Löwenzahn (Taraxacum)
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Löwenzahn?
- Herkunft und Aussehen von Löwenzahn
- Inhaltsstoffe von Löwenzahn
- Verwendung von Löwenzahn
- Dosierung von Löwenzahn
- Mögliche Nebenwirkungen von Löwenzahn und weitere Hinweise
Was ist Löwenzahn?
Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum, früher Taraxacum officinale) ist eine mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und wird im Volksmund auch Kuhblume genannt. Die Robustheit und Durchsetzungsfähigkeit des Löwenzahns sind nahezu einzigartig. Er wächst fast überall, auf Wiesen, Wegrändern, in Gärten und drückt sich selbst durch die kleinsten Asphaltritzen durch. Darum gilt er vielen als „Unkraut“, obwohl er eine der wertvollsten heimischen Wildpflanzen ist. Verwendet werden sowohl die Blätter, die Wurzel als auch die Blüten.
Herkunft und Aussehen von Löwenzahn
Der Löwenzahn ist in Europa heimisch und inzwischen weltweit verbreitet. Er ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze mit:
- einer kräftigen Pfahlwurzel, die bis zu 1 Meter in den Boden reichen kann,
- einer grundständigen Blattrosette mit tief eingeschnittenen, gezähnten Blättern, denen die Pflanze den Namen „Löwenzahn“ verdankt,
- einem hohlen, milchsaftführenden Stängel,
- den typischen leuchtend gelben Blütenköpfen, die sich später zu den bekannten „Pusteblumen“ mit flugfähigen Samen entwickeln.
Als Arzneidroge werden insbesondere die Wurzel und das Kraut mit Wurzel verwendet.
Inhaltsstoffe von Löwenzahn
Löwenzahn verfügt über eine bemerkenswerte Vielfalt an bioaktiven Substanzen, v.a. in Wurzeln und Blättern. Dazu gehören z.B.:
- Bitterstoffe (v.a. Taraxacin, Taraxasterol)
- Inulin (ein Ballaststoff, der den „guten“ Darmbakterien als Nahrungsquelle dient)
- Antioxidantien wie Flavonoide
- Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Phosphor
- Gerb- und Schleimstoffe
- Vitamine (u.a. Provitamin A, Vitamin C und Vitamin K)
Dieses breite Inhaltsstoffspektrum aus Bitterstoffen, Ballaststoffen und Mineralstoffen verleiht dem Löwenzahn seine wertvollen Eigenschaften. Dabei ist die Wurzel besonders reichhaltig an Nährstoffen, Flavonoiden und dem Ballaststoff Inulin.
Verwendung von Löwenzahn
Löwenzahn wird traditionell in der Phytotherapie und für Frühjahrskuren eingesetzt, findet aber auch in der Küche und als Nahrungsergänzung vielseitig Verwendung:
- Tee aus Wurzeln und/oder Blättern
- Extrakte, Tinkturen, Tropfen als Nahrungsergänzungsmittel
- Tabletten oder Kapseln aus Löwenzahnextrakt
- Frische Blätter als Salat, grüne Beigabe in Smoothies oder Kräuteraufstrichen
- Blüten für Sirup, Gelees oder als dekorative essbare Blüten
In der Küche werden junge Löwenzahnblätter wegen ihres würzig-herben Geschmacks gerne als Wildkraut verwendet. Löwenzahnblätter schmecken leicht bitter, Löwenzahnblüten haben dagegen ein leicht süßliches bis honigähnliches Aroma.
Interessant zu wissen: Getrocknet, geröstet und gemahlen lassen sich Löwenzahnwurzeln auch gut als koffeinfreier Kaffeeersatz aufbrühen.
Dosierung von Löwenzahn
Für einen Teeaufguss aus Löwenzahnwurzel oder -kraut werden meist 1–2 Teelöffel mit heißem Wasser übergossen und nach etwa 10–15 Minuten abgeseiht. Je nach Präparat (Extrakt, Saft oder Kapseln) richten sich die Dosierungsempfehlungen nach den Angaben des Herstellers oder therapeutischen Vorgaben.
Mögliche Nebenwirkungen von Löwenzahn und weitere Hinweise
Löwenzahn gilt in üblichen Lebensmittelmengen als gut verträglich. In höherer oder konzentrierter Form (z.B. als Tee, Extrakt oder Kapseln) kann er jedoch Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit oder Durchfall verursachen, den Harndrang steigern und selten allergische Reaktionen auslösen (insbesondere bei Korbblütler-Allergie).
In der Schwangerschaft und Stillzeit werden normale Lebensmittelmengen in der Regel toleriert, höher dosierte Präparate sollten mit dem Arzt abgestimmt werden. Vorsicht ist geboten bei Gallen- und Nierenerkrankungen sowie bei gleichzeitiger Einnahme von entwässernden Mitteln, Lithium oder anderen Medikamenten.