Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Lexikon
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
zuletzt aktualisiert: 06.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
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Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Ackerschachtelhalm?
  2. Vorkommen von Ackerschachtelhalm
  3. Verwechslungsmöglichkeiten von Ackerschachtelhalm
  4. Besondere Inhaltsstoffe von Ackerschachtelhalm
  5. Wirkung und Verwendung von Ackerschachtelhalm
  6. Hinweise zu Ackerschachtelhalm

Was ist Ackerschachtelhalm?

Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), auch Zinnkraut, Katzenwedel, Pferdeschwanzkraut oder Schachtelhalmkraut genannt, ist eine mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae), die eine Wuchshöhe von 10 bis 50 cm erreicht. Charakteristisch sind seine grünen, hohlen und deutlich gegliederten Stängel mit quirlig angeordneten Seitenzweigen. Im Frühjahr bildet die Pflanze zunächst unfruchtbare, braune Triebe mit Sporenähren, aus denen später die grünen, sterilen Sommertriebe hervorgehen.

Interessant zu wissen: Die Schachtelhalme gehören zu den ältesten Pflanzengruppen der Erde. Fossile Verwandte erreichten in den Urwäldern des Karbonzeitalters Höhen von bis zu 30 Metern. Der heute verbreitete Ackerschachtelhalm ist ein „lebendes Fossil“ – seine Grundstruktur hat sich über Millionen Jahre kaum verändert.

Vorkommen von Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm ist in unseren Breitengraden heimisch und in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Er wächst bevorzugt auf feuchten, sandig-lehmigen Böden und findet sich häufig an Ackerrändern, Gräben, Wiesen und Uferbereichen. Aufgrund seines tiefreichenden Wurzelsystems gilt er in der Landwirtschaft als hartnäckiges „Unkraut“.

Verwechslungsmöglichkeiten von Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm kann leicht mit anderen Schachtelhalmarten verwechselt werden, insbesondere mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre). Beide Arten ähneln sich im Aufbau ihrer Stängelglieder und Quirle, unterscheiden sich jedoch in Details: Der Sumpfschachtelhalm besitzt kräftigere, dunklere Triebe, weniger gegliederte Seitenäste und dunklere, breitere Zähne an den Scheiden. Eine sichere Unterscheidung ist wichtig, da der Sumpfschachtelhalm giftige Alkaloide enthält, die gesundheitsschädlich sein können.

Besondere Inhaltsstoffe von Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm enthält eine Vielzahl an mineralischen und organischen Verbindungen, die für seine botanischen und ökologischen Eigenschaften von Bedeutung sind:

  • Kieselsäure: Ein Hauptbestandteil, der für die Festigkeit und Stabilität der Pflanzenstruktur sorgt. Der Gehalt kann je nach Standort und Jahreszeit stark variieren.
  • Flavonoide: Natürliche Pflanzenfarbstoffe, die v.a. in den grünen Sommertrieben vorkommen und antioxidative Eigenschaften besitzen.
  • Kaliumsalze: Wichtige Mineralstoffe, die an Stoffwechsel- und Wasserhaushaltsprozessen beteiligt sind.
  • Saponine: Sekundäre Pflanzenstoffe mit seifenähnlichen Eigenschaften, die die Pflanze vor einem Befall mit Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen schützen.
  • Phenolcarbonsäuren und organische Säuren: Bestandteil des pflanzlichen Sekundärstoffwechsels.
  • Spuren von Alkaloiden: Kommen in geringen Mengen vor und sind charakteristisch für einige Schachtelhalm-Arten.

Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kann je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und Erntezeitpunkt variieren.

Wirkung und Verwendung von Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm zeichnet sich insbesondere durch seinen hohen Gehalt an Kieselsäure (Silizium) aus. Silizium spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau von Kollagen und Elastin und stellt einen wesentlichen Bestandteil von Knochen, Zähnen, Bindegewebe, Haut, Haaren und Nägeln dar. Darum wird Ackerschachtelhalm traditionell in der Volksmedizin eingesetzt.

Äußerlich wird der Ackerschachtelhalm in Form von Umschlägen oder Bädern zur Versorgung von Wunden und zur Hautpflege genutzt und dabei für seine adstringierenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften für das Gewebe geschätzt1.

In der ökologischen Landwirtschaft dient ein Sud aus Ackerschachtelhalm als natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten. Zudem diente er in der traditionellen Nutzung auch als Scheuermittel – die kieselsäurereichen Stängel wurden früher zum Polieren von Metall und Holz verwendet, was ihm den volkstümlichen Namen Zinnkraut einbrachte.

Hinweise zu Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm gilt in üblichen Mengen als sicher und gut verträglich. Bei längerer oder hochdosierter Anwendung sollte auf den Flüssigkeitshaushalt geachtet werden. Schwangere, Stillende und Personen mit Herz- oder Nierenerkrankungen sollten die Einnahme vorher ärztlich abklären.

Quellen

  1. Bährle-Rapp, Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. Springer Berlin Heidelberg, 2007. [Accessed: 29 June 2021].
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