Xylit (Xylitol)

Lexikon
Xylit (Xylitol)
zuletzt aktualisiert: 04.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Ratgeber Xylit (Xylitol)
Xylit (Xylitol)

Xylit (Xylitol)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Xylit?
  2. Herstellung von Xylit
  3. Eigenschaften von Xylit
  4. Wirkung und Vorteile von Xylit
  5. Anwendung von Xylit
  6. Nebenwirkungen von Xylit und weitere Hinweise

Was ist Xylit?

Xylit, auch bekannt als Xylitol, Birkenzucker oder Pentanpentol, ist ein natürlich vorkommender Zuckeralkohol, der als Zuckerersatzstoff verwendet wird. Chemisch gehört er zur Gruppe der Polyole und hat etwa 40 % weniger Kalorien als herkömmlicher Haushaltszucker, bietet jedoch eine vergleichbare Süßkraft. Xylit kommt in geringen Mengen in vielen Früchten, Gemüsen und Pflanzenrinden – insbesondere in Birken und Buchen – vor.

Herstellung von Xylit

Industriell wird Xylit meist aus Holz, Maiskolben oder Stroh hergestellt. Dabei werden pflanzliche Rohstoffe, die den Zucker Xylose enthalten, in einem mehrstufigen Verfahren zu Xylit hydriert. Trotz seiner Bezeichnung „Birkenzucker“ stammt der größte Teil des heute produzierten Xylits nicht mehr ausschließlich aus Birkenholz.

Eigenschaften von Xylit

Xylit hat einen angenehm süßen Geschmack, der dem von Zucker sehr ähnlich ist. Im Gegensatz zu Haushaltszucker verursacht Xylit jedoch keinen raschen Blutzuckeranstieg, da es niedrig glykämisch ist (glykämischer Index ca. 7). Dadurch ist Xylit besonders für Diabetiker und Personen mit zuckerreduzierter Ernährung geeignet.

Xylit wird immer beliebter und ist seit über 50 Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen im Bereich Mund- und Zahnpflege1. So hemmt Xylit das Wachstum bestimmter Bakterien im Mundraum und trägt nachweislich zur Zahngesundheit bei. Beim Auflösen im Mund entzieht Xylitol der Umgebung Wärme, weshalb es ähnlich wie Menthol kühlende Eigenschaften aufweist.

Wirkung und Vorteile von Xylit

  • Zahngesundheit: Xylit unterstützt die Remineralisierung des Zahnschmelzes und reduziert das Wachstum von Kariesbakterien (Streptococcus mutans), da diese den Zuckeralkohol nicht verstoffwechseln können.
  • Blutzuckerspiegel: Aufgrund seines niedrigen glykämischen Indexes beeinflusst Xylit den Blutzuckerspiegel nur minimal.
  • Kalorienreduktion: Mit rund 2,4 kcal pro Gramm enthält Xylit deutlich weniger Kalorien als normaler Haushaltszucker (4 kcal/g).

Anwendung von Xylit

Xylit eignet sich hervorragend zum Süßen von Getränken, Backwaren und Desserts. Es kann 1:1 wie Zucker dosiert werden, ohne den Geschmack oder die Konsistenz stark zu verändern. Beim Backen sollte beachtet werden, dass Xylit nicht karamellisiert und Hefe leicht inaktivieren kann.

Aufgrund seiner positiven Eigenschaften wird Xylit darüber hinaus auch gerne in Zahnpflegeprodukten verwendet, z.B. als Bestandteil von Zahnpulvern zum Zähneputzen oder als zahngesunde Xylit-Bonbons zur Ergänzung der Zahnpflege zwischendurch.

Nebenwirkungen von Xylit und weitere Hinweise

Xylit wird in moderaten Mengen gut vertragen. Bei empfindlichen Personen kann ein übermäßiger Verzehr jedoch zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall führen, da der Zuckeralkohol im Darm nur teilweise aufgenommen wird und osmotische Effekt hat. Wird Xylit maßvoll konsumiert, treten diese Effekte jedoch in der Regel nicht auf. Zudem kann man durch eine langsame Erhöhung der Xylit-Menge auch die Toleranz bzw. Verträglichkeit steigern.

Darüber hinaus kann Xylit bei Menschen mit einer gestörten Aufnahme von Fruchtzucker aus dem Darm in die Blutbahn (sog. Fructose-Malabsorption) und Fructoseintoleranz zu Unverträglichkeiten führen.

Xylit sollte stets außerhalb der Reichweite von Tieren aufbewahrt und nicht in Lebensmitteln verwendet werden, die für Tiere bestimmt sind. Denn Xylit ist für viele Tiere, z.B. für Hunde, bereits in geringen Mengen giftig und kann für sie tödliche Folgen haben.

FAQ – Häufige Fragen zu Xylit

Was ist der Unterschied zwischen Xylit und Xylitol?


Ob Xylit oder Xylitol – beide Begriffe bezeichnen denselben Stoff. Xylitol ist dabei die chemisch korrekte Bezeichnung, die sich auf die Struktur des Moleküls bezieht, während Xylit die umgangssprachlich und im Deutschen geläufigere Form ist. In der Praxis besteht also kein inhaltlicher Unterschied zwischen den beiden Namen; sie werden synonym verwendet, ob in der Lebensmittelkennzeichnung, in wissenschaftlichen Texten oder im Alltag.

Ist Birkenzucker besser als normaler Zucker?


Birkenzucker ist im Vergleich zu normalem Zucker zahnfreundlicher, kalorienärmer und blutzuckerschonender. Dennoch sollte er – wie alle Süßungsmittel – maßvoll verwendet werden. Er ist somit eine bessere Wahl für Menschen, die Zucker reduzieren oder ihre Zahngesundheit fördern möchten, ersetzt aber keine insgesamt ausgewogene Ernährung.

Quellen

  1. Söderling, Rekola, et al., ‘Turku sugar studies XXI: Xylitol-, sorbitol-, fructose- and sucrose-induced physico-chemical changes in saliva’, Acta Odontol Scand, vol. 34, no. 6, pp. 397–403, 1976. [Accessed: 5 July 2021].
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