L-Arginin

Lexikon
L-Arginin
zuletzt aktualisiert: 06.11.2025
Lesedauer: 4 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Ratgeber L-Arginin
L-Arginin

L-Arginin

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist L-Arginin?
  2. Wirkung von L-Arginin
  3. Welche Lebensmittel enthalten L-Arginin?
  4. L-Arginin-Mangel: Symptome und Ursachen
  5. Dosierung und Einnahme von L-Arginin
  6. Mögliche Nebenwirkungen von L-Arginin und weitere Hinweise

Was ist L-Arginin?

L-Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure, die eine zentrale Rolle im menschlichen Stoffwechsel spielt und mit vier Stickstoffatomen die stickstoffreichste Aminosäure ist. Sie gehört zu den proteinogenen Aminosäuren, das heißt, sie ist ein Baustein von Proteinen. Unter normalen Umständen kann der Körper L-Arginin selbst herstellen, in bestimmten Lebensphasen oder bei erhöhter körperlicher Belastung ist eine zusätzliche Zufuhr jedoch sinnvoll.


Was ist der Unterschied zwischen Arginin und L-Arginin?

Der Unterschied zwischen Arginin und L-Arginin liegt in der chemischen Bezeichnung: Arginin ist der allgemeine Name der Aminosäure, während L-Arginin die biologisch aktive Form ist, die der Körper tatsächlich aufnehmen und verwerten kann. Kurz gesagt: Wenn auf einem Produkt L-Arginin steht, bedeutet das, dass es sich um die natürliche, für den menschlichen Organismus verfügbare Form von Arginin handelt.

Wirkung von L-Arginin

L-Arginin ist insbesondere als Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO) bekannt. NO ist ein gasförmiger Botenstoff, der eine große Bedeutung für alle Blutgefäße hat. Der menschliche Körper bildet NO selbstständig aus der Aminosäure L-Arginin und Sauerstoff.

NO zählt zu den potentesten gefäßerweiternden Substanzen des menschlichen Organismus. Durch die Erweiterung der Blutgefäße verbessert NO sowohl die zentrale als auch die periphere Durchblutung (letztere betrifft insbesondere Arme, Beine und die äußeren Geschlechtsorgane).

Die Bildung von NO erfolgt im Endothel, also in der Zellschicht, die die Innenwände der Blutgefäße auskleidet. Dort wird NO mithilfe des Enzyms NO-Synthase aus L-Arginin freigesetzt; dabei entsteht als Nebenprodukt L-Citrullin. Danach wandert der Botenstoff in die glatte Gefäßmuskulatur, wo er eine Entspannung und damit Erweiterung der Gefäße hervorruft1,2.


L-Arginin ist besonders interessant für Sportler, Männer mit Kinderwunsch und ältere Menschen.

Welche Lebensmittel enthalten L-Arginin?

L-Arginin kommt in vielen eiweißreichen Lebensmitteln vor, insbesondere in:

  • Nüssen und Samen (z.B. Kürbiskerne, Walnüsse, Erdnüsse, Pinienkerne, Sesam)
  • Hülsenfrüchten (Sojabohnen, Linsen, Kichererbsen)
  • Fleisch und Fisch (Huhn, Rind, Lachs, Thunfisch)
  • Vollkornprodukten
  • Eiern und Milchprodukten

Eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung deckt in der Regel den Grundbedarf.

Lebensmittel

L-Arginin-Gehalt pro 100 g

Kürbiskerne

5.140 mg

Erdnüsse

3.460 mg

Mandeln

2.750 mg

Weizenkeime

2.250 mg

Linsen

2.240 mg

Haselnüsse

2.030 mg

Rindfleisch

1.540 mg

Hühnerbrust

1.350 mg

Lachs

1.330 mg

Thunfisch

1.250 mg

Erbsen

1.060 mg

Tab. 1: L-Arginin-Gehalt ausgewählter Lebensmittel

L-Arginin-Mangel: Symptome und Ursachen

Ein Mangel an L-Arginin ist zwar relativ selten, kann jedoch unter bestimmten Umständen auftreten. L-Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure, die vom Körper teilweise selbst gebildet werden kann. In Phasen mit erhöhtem Bedarf oder besonderen Belastungen reicht die körpereigene Produktion jedoch nicht immer aus. So kann ein L-Arginin-Mangel insbesondere in folgenden Situationen entstehen:

  • Unausgewogene Ernährung oder chronischer Stress: Eine Ernährung mit wenig eiweißreichen Lebensmitteln liefert nur wenig L-Arginin und bei anhaltendem Stress kann der Bedarf zusätzlich steigen.
  • Infektionen oder Wundheilungsstörungen: Bei Erkrankungen oder Verletzungen steigt der Bedarf an L-Arginin.
  • Hohes Alter oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene L-Arginin-Produktion häufig ab und auch bei Durchblutungsstörungen oder Bluthochdruck kann ein erhöhter Bedarf bestehen.
  • Erhöhter Bedarf bei Sportlern: Intensive körperliche Aktivität führt zu einer stärkeren Beanspruchung des Stoffwechsels, wodurch der Bedarf an L-Arginin ebenfalls steigen kann.

Typische Symptome eines L-Arginin-Mangels können sich in verschiedenen Körperfunktionen bemerkbar machen. Dazu zählen u.a.:

  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Eine unzureichende Versorgung kann zu allgemeiner Erschöpfung und reduzierter körperlicher Belastbarkeit führen.
  • Durchblutungsstörungen: L-Arginin ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO), das die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung fördert. Ein Mangel kann daher zu kalten Händen und Füßen oder anderen Durchblutungsproblemen führen.
  • Verzögerte Wundheilung: Da L-Arginin an der Zellneubildung beteiligt ist, kann ein Defizit die Regeneration von Gewebe verlangsamen.
  • Erhöhte Infektanfälligkeit: Auch ein geschwächtes Immunsystem kann die Folge eines L-Arginin-Mangels sein.

Dosierung und Einnahme von L-Arginin

Die empfohlene Dosierung von L-Arginin hängt vom Anwendungszweck ab. Typischerweise werden 2-6 g pro Tag eingenommen, oft aufgeteilt auf mehrere Portionen. Bei bestimmten therapeutischen Anwendungen können auch höhere Mengen zum Einsatz kommen – dies sollte jedoch ärztlich abgeklärt werden.

Mögliche Nebenwirkungen von L-Arginin und weitere Hinweise

L-Arginin gilt in üblichen Dosierungen als gut verträglich. Bei sehr hohen Mengen können Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Übelkeit auftreten. Personen mit Herpes-Infektionen sollten vorsichtig sein, da L-Arginin die Virusvermehrung begünstigen kann.

Darüber hinaus sollten Personen mit bestimmten Vorerkrankungen L-Arginin nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen. Dazu gehören:

  • Blutdruckprobleme
  • Asthma oder Allergien
  • Herzinfarkt in der Vorgeschichte
  • Einnahme von Blutverdünnern oder Potenzmitteln, da L-Arginin die Wirkung dieser Medikamente verstärken kann.

Quellen

  1. McRae, ‘Therapeutic Benefits of l-Arginine: An Umbrella Review of Meta-analyses’, J Chiropr Med, vol. 15, no. 3, p. 184, 2016. [Accessed: 4 August 2021].
  2. Luiking, Engelen, et al., ‘REGULATION OF NITRIC OXIDE PRODUCTION IN HEALTH AND DISEASE’, Curr Opin Clin Nutr Metab Care, vol. 13, no. 1, p. 97, Jan. 2010. [Accessed: 4 August 2021].
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