Beifuß (Artemisia vulgaris)

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Beifuß (Artemisia vulgaris)
zuletzt aktualisiert: 06.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
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Beifuß (Artemisia vulgaris)

Beifuß (Artemisia vulgaris)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Beifuß?
  2. Beifuß in der Botanik
  3. Verwechslungsmöglichkeiten von Beifuß
  4. Inhaltsstoffe von Beifuß
  5. Wirkung und Anwendung von Beifuß
  6. Verwendung und Dosierung von Beifuß
  7. Mögliche Nebenwirkungen von Beifuß und weitere Hinweise

Was ist Beifuß?

Der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris), auch Gewöhnlicher Beifuß, Gänsekraut, Sonnwendgürtel, Wilder Wermut oder Jungfernkraut genannt, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und gehört zur gleichen Gattung wie Wermut (Artemisia absinthium). Sie ist in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet und gilt als eines der ältesten bekannten Gewürzkräuter. In der Volksheilkunde wird Beifuß seit Jahrhunderten wegen seiner besonderen Eigenschaften geschätzt.

Beifuß in der Botanik

Die bis zu 2 Meter hohe Pflanze besitzt gefiederte, graugrüne Blätter mit weißfilziger Unterseite und unscheinbare, gelbliche bis rotbraune Blüten. Sie wächst bevorzugt an Wegrändern, Böschungen und sonnigen Standorten. Beifuß gehört zu den typischen Sommer- und Johannikräutern, die rund um die Sommersonnenwende gesammelt werden, mit einer Blütezeit von Juli bis September.

Verwechslungsmöglichkeiten von Beifuß

Verwechslungsmöglichkeiten beim Beifuß bestehen v.a. mit anderen Pflanzen aus der gleichen Gattung oder mit ähnlich aussehenden Korbblütlern. Besonders häufig wird er mit der Wermutpflanze (Artemisia absinthium) oder dem Estragon (Artemisia dracunculus) verwechselt, die ebenfalls aromatisch duften und gefiederte Blätter besitzen.

Das Beifußblättrige Traubenkraut oder Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) ist ein weiteres mögliches Verwechslungsobjekt, das jedoch Allergien auslöst und keine silbrig-filzige Blattunterseite wie der Beifuß hat. Auch die Blätter des hochgiftigen Blauen Eisenhuts weisen eine gewisse Ähnlichkeit auf, haben jedoch ebenfalls keine weißfilzige Blattunterseite.

Zur sicheren Bestimmung kann auf die typische weißfilzige Unterseite der Blätter, den charakteristischen aromatisch-bitteren Duft sowie die rötlich-braune Färbung des Stängels geachtet werden.

Inhaltsstoffe von Beifuß

Beifuß enthält eine Vielzahl wertvoller Pflanzenstoffe, darunter:

  • Ätherische Öle (u.a. Cineol, Thujon, Campher)
  • Bitterstoffe (z.B. Absinthin)
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe und Harze

Diese Kombination macht ihn zu einem vielseitigen Gewürzkraut mit besonderen Eigenschaften.

Wirkung und Anwendung von Beifuß

Das fein herbe und holzig duftende Gewürz und Küchenkraut war bis ins 18. Jahrhundert so beliebt wie heutzutage Petersilie. Symbolisch steht Beifuß für Schutz, Reinigung und Übergänge – er wurde traditionell auf Reisen getragen oder verräuchert, um negative Einflüsse fernzuhalten. Darüber hinaus hat Beifuß eine lange Tradition in der Pflanzenheilkunde. So fand Beifuß bereits in der Antike und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Anwendung.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird getrockneter Beifuß in der sog. Moxibustion, einer Wärmebehandlung von Akupunkturpunkten, eingesetzt. In der Küche dient Beifuß als klassisches Gewürz für fette Speisen, insbesondere für Gänse-, Enten- und Schweinebraten, um von den wertvollen Eigenschaften der enthaltenen Bitterstoffe zu profitieren.

Verwendung und Dosierung von Beifuß

Beifuß kann als Tee, Tinktur, Kräuteröl oder Gewürz verwendet werden. Für einen Tee werden 1–2 Teelöffel getrocknetes Kraut mit heißem Wasser übergossen und etwa 10 Minuten ziehen gelassen.

Mögliche Nebenwirkungen von Beifuß und weitere Hinweise

Beifuß sollte nicht in großen Mengen oder über längere Zeiträume eingenommen werden, da das enthaltene Thujon in hoher Dosierung gesundheitsschädlich sein kann. Mögliche Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall. Besonders häufig treten Kreuzallergien auf – insbesondere bei Personen mit einer Allergie gegen Korbblütler.

Schwangere sollten Beifuß meiden, da er wehenfördernde Eigenschaften besitzt. Auch in der Stillzeit wird von einer Anwendung abgeraten.

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