Mariendistel (Silybum marianum)

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Mariendistel (Silybum marianum)
zuletzt aktualisiert: 24.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
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Mariendistel (Silybum marianum)

Mariendistel (Silybum marianum)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Mariendistel?
  2. Vorkommen und Aussehen der Mariendistel
  3. Inhaltsstoffe der Mariendistel
  4. Verwendung der Mariendistel
  5. Dosierung von Mariendistel
  6. Mögliche Nebenwirkungen von Mariendistel und weitere Hinweise

Was ist Mariendistel?

Die Mariendistel (Silybum marianum), auch als Frauendistel bekannt, ist eine ein- bis zweijährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie zählt zu den wichtigsten Pflanzen der europäischen Phytotherapie. Die Mariendistel ist ein klassisches Bitterkraut und wurde als „Leberpflanze“ schon in Klostergärten kultiviert. Auch die moderne Wissenschaft beschäftigt sich seit einigen Jahren mit Extrakten der Mariendistel. Arzneilich verwendet werden überwiegend die Früchte (Samen), aus denen der wertvolle Inhaltsstoff Silymarin gewonnen wird.

Vorkommen und Aussehen der Mariendistel

Die Mariendistel stammt ursprünglich aus Südeuropa, Südrussland, Kleinasien und Nordafrika, kommt heute aber auch in Mitteleuropa verwildert vor. Sie bevorzugt warme, sonnige Standorte mit eher trockenem, nährstoffreichem Boden.

Zu den charakteristischen Merkmalen der Mariendistel gehören:

  • Wuchs bis ca. 1–1,5 m Höhe
  • Große, glänzend grüne Blätter mit weiß-marmorierter Zeichnung und kräftigen Dornen am Blattrand
  • Kräftige, purpurviolette Blütenköpfe mit stacheligen Hüllblättern, die von Juni bis September blühen
  • Bildung harter, brauner Früchte (Samen), aus denen Silymarin gewonnen wird

Die Früchte der Mariendistel werden im reifen Zustand in den Monaten August und September gesammelt. Dann sind sie reich an ihrem wertvollsten Inhaltsstoff Silymarin, der für die Nutzung der Pflanze seit Altertum verantwortlich gemacht wird.

Inhaltsstoffe der Mariendistel

Medizinisch relevant sind vor allem die Mariendistelfrüchte (Silybi mariani fructus). Sie enthalten:

  • Silymarin – ein Komplex aus Flavonolignanen (u.a. Silibinin, Silychristin, Silydianin): Flavonolignane sind natürliche Phenole, also bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die aus einem Teil Flavonoid und einem Teil Phenylpropan bestehen und antioxidative Eigenschaften besitzen.
  • Bitterstoffe: Entfalten ihre Effekte zuerst im Mund über die Geschmacksrezeptoren, doch auch viele Organe wie z.B. die Leber verfügen über Bitterrezeptoren.
  • Vitamin E: Trägt als Antioxidans dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Silymarin gilt dabei als wertvollster Inhaltsstoff der Mariendistelsamen und macht einen wesentlichen Anteil der Arzneidroge aus.

Verwendung der Mariendistel

Im medizinischen Bereich kommen heute vor allem standardisierte Extrakte aus den Mariendistelfrüchten zum Einsatz. Diese Präparate zeichnen sich durch einen genau definierten Gehalt an Silymarin, dem wichtigsten Inhaltsstoff der Pflanze, aus. Sie sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter:

  • Dragees, Kapseln oder Tabletten mit festgelegtem Silymarin-Gehalt
  • Tropfen auf Basis eines alkoholischen Extrakts
  • Kombinationspräparate, in denen Mariendistel mit weiteren Pflanzen kombiniert wird

Das Kraut selbst (Blätter, Stängel) spielt in der modernen Phytotherapie eine untergeordnete Rolle; traditionell werden jedoch auch Samen als Tee oder in gemahlener Form genutzt.

Dosierung von Mariendistel

Für standardisierte Arzneimittel richten sich die Dosierungsempfehlungen nach dem jeweiligen Präparat. In vielen Studien liegen die Tagesdosen im Bereich von 140–600 mg Silymarin pro Tag, auf mehrere Einnahmen verteilt.

Bei Teezubereitungen oder gemahlenen Samen sind die Silymarin-Gehalte deutlich niedriger und schwerer zu standardisieren; hier folgen Dosierung und Dauer einer gezielten phytotherapeutischen Empfehlung oder den Herstellerangaben.

Mögliche Nebenwirkungen von Mariendistel und weitere Hinweise

  • Mariendistel-Präparate gelten insgesamt als gut verträglich. Gelegentlich treten leichte Magen-Darm-Beschwerden auf.
  • Personen mit Allergie gegen Korbblütler (Asteraceae) sollten bei der Einnahme von Mariendistel vorsichtig sein.
  • Bei schweren Lebererkrankungen, in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei der Einnahme von Medikamenten (wie z.B. Blutverdünnern) sollte die Anwendung mit einem Arzt oder Therapeuten abgestimmt werden.
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