Berberin: Wirkung und Anwendungsgebiete – Ein Überblick

Pflanzenstoffe
Berberin: Wirkung und Anwendungsgebiete – Ein Überblick
zuletzt aktualisiert: 28.02.2025
Lesedauer: 15 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Ratgeber Berberin: Wirkung...
Berberin: Wirkung und Anwendungsgebiete – Ein Überblick

Berberin: Wirkung und Anwendungsgebiete – Ein Überblick

Die Berberitze wird bereits lange in der Volksmedizin eingesetzt und findet sich in verschiedenen Büchern der Pflanzenheilkunde. In der modernen Forschung steht insbesondere ihr leuchtend gelber Inhaltsstoff Berberin im Fokus. Berberin werden u.a. antioxidative, blutzuckersenkende und stoffwechselregulierende Eigenschaften zugeschrieben. Das macht den Pflanzenstoff insbesondere bei Diabetes und weiteren Störungen des Stoffwechsels interessant.

Inhaltsverzeichnis


Berberin – Das Wichtigste in Kürze

  • Berberin ist ein gelber Pflanzenstoff, der v.a. in der Rinde von Berberitzen-Sträuchern vorkommt und seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird.
  • Die moderne Forschung schreibt Berberin antioxidative, antientzündliche, antimikrobielle und stoffwechselregulierende Eigenschaften zu.
  • Als potenzielle Einsatzgebiete ergeben sich Störungen der Blutzuckerregulation wie bei Typ-2-Diabetes oder PCOS sowie auch andere Stoffwechselstörungen und deren Folgen wie erhöhte Blutfettwerte oder Bluthochdruck.
  • Daneben legen vereinzelte Studienergebnisse einen Nutzen bei Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom und Helicobacter-pylori-Infektionen nahe.
  • Typische Dosierungen liegen zwischen 500 und 2.000 mg täglich, wobei Präparate mit erhöhter Bioverfügbarkeit eine niedrigere Dosierung benötigen.
  • Berberin sollte nicht von Schwangeren, Stillenden oder Kindern eingenommen werden.
  • Sofern Medikamente eingenommen werden, ist vor der Berberin-Einnahme ärztliche Rücksprache unerlässlich, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

Was ist Berberin?

Bei Berberin handelt es sich um einen Pflanzenstoff aus der Gruppe der Alkaloide mit kräftig gelber Farbe. Er kommt natürlicherweise in einigen Pflanzenarten wie z.B. bestimmten Berberitzen-Sträuchern vor. Die Pflanzengattung der Berberitzen ist v.a. im asiatischen Raum verbreitet, bereits lange Bestandteil der indischen ayurvedischen Heilkunst und zudem namensgebend für Berberin. Denn die Substanz wurde bereits um 1830 von zwei deutschen Chemikern aus der Wurzelrinde der auch in Europa verbreiteten Gewöhnlichen Berberitze (Berberis vulgaris) isoliert.


Interessant zu wissen: Berberitzen-Sträucher sind auch in Deutschland weit verbreitet und u.a. unter dem Namen Sauerdorn bekannt. Dabei fällt die Gewöhnliche Berberitze v.a. an Wegrändern oder in Gärten durch ihre gelben Blüten und später roten Früchte auf.

Das leuchtend gelbe Berberin kommt v.a. in der Rinde von Wurzeln und Stamm des Strauches vor. Standardisierte Pflanzenextrakte werden in der wissenschaftlichen Forschung hinsichtlich verschiedener potenzieller Einsatzgebiete untersucht und zeigen sich insbesondere hinsichtlich der Förderung der Stoffwechselgesundheit als sehr vielversprechend.


Hinweis: Berberin kann grundsätzlich auch durch die Verwendung der Wurzeln und Rinde von Berberitzen-Sträuchern aufgenommen werden. Aufgrund des Risikos der unkontrollierten Aufnahme giftiger Alkaloide sollten – ohne ausgiebige Recherche zur sicheren Anwendung – mit Ausnahme der Früchte (und standardisierten Extrakten) jedoch keine weiteren Pflanzenteile der Berberitze verzehrt werden.

Berberin ist wirkungsvoll und dadurch gleichzeitig nicht ganz risikofrei. Daher ist dieser Pflanzenstoff v.a. für erfahrene Hände und Therapeuten geeignet bzw. setzt Wissen um die korrekte Anwendung und potenzielle Wechselwirkungen voraus.

Berberin: Wirkung im Körper

Berberin besitzt u.a. antioxidative, antientzündliche, antimikrobielle und insbesondere stoffwechselregulierende Eigenschaften. In Studien werden v.a. die regulierenden Effekte auf den Zucker- und Fettstoffwechsel untersucht. Als potenzielle Einsatzgebiete für den Pflanzenstoff sind zu nennen:

  • Erkrankungen, die mit einer Insulinresistenz und erhöhtem Blutzucker einhergehen wie Diabetes Typ 2
  • Stoffwechselstörungen wie erhöhte Blutfettwerte oder daraus resultierende Erkrankungen wie Bluthochdruck
  • Die hormonelle Störung PCOS (Polyzystisches Ovarial-Syndrom)
  • Bestimmte Beschwerden und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Berberin bei Insulinresistenz, hohem Blutzucker und Diabetes

Der Frage nach dem Potenzial von Berberin bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes (Typ 2) liegt im Fokus der Forschung zu dem gelben Pflanzenstoff. Denn die steigende Anzahl an Diabetikern gehört zu einer der großen, medizinischen Herausforderungen in den westlichen Industrieländern. Aktuellen Schätzungen zufolge leiden allein in Deutschland ca. 8 Millionen Menschen an der „Zuckerkrankheit“ – Tendenz steigend. Daher sind natürliche und nebenwirkungsarme Substanzen von hohem Interesse in der Forschung.

In einer großen Übersichtsarbeit, die sich mit dem Einfluss der Berberin-Einnahme bei Typ-2-Diabetikern beschäftigte, konnte Folgendes festgestellt werden: Die mehrwöchige Einnahme (meist 90 Tage) von Berberin weist einen blutzuckersenkenden Effekt auf – scheint sich also positiv auf den Zucker-Stoffwechsel auszuwirken. Folgende Parameter konnten bei den insgesamt über 2.000 diabetischen Teilnehmern im Durchschnitt verbessert werden1:

  • Der Nüchtern-Blutzucker: Ein zu hoher morgendlicher Blutzucker ist das Indiz schlechthin für diabetische Erkrankungen, da der Zucker aus dem Blut nicht mehr ordnungsgemäß in die Zellen aufgenommen werden kann und somit auch nach Nahrungspausen im Blut verbleibt.
  • Der postprandiale Blutzucker: Dieser Wert bezeichnet den Blutzuckerspiegel ca. 1-2 Stunden nach einer Mahlzeit. Aufgrund der gestörten Insulinausschüttung und -wirkung fällt dieser bei Diabetikern deutlich höher aus als bei Gesunden.
  • Der HbA1c-Wert: Dieser Parameter ist ein Maß für die „Verzuckerung“ des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Da diese eine Lebensdauer von bis zu ca. 120 Tagen haben, ist der HbA1c-Wert im Vergleich zu den obigen Werten keine Momentaufnahme, sondern gibt Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzucker der vergangenen Wochen bis Monate. Er wird deshalb auch als „Blutzucker-Gedächtnis“ bezeichnet.

Gut zu wissen: Was ist Insulin?

Insulin ist ein zentrales Hormon zur Regulierung des Zuckerstoffwechsels und Blutzuckers. Bei einem Anstieg des Blutzuckerspiegels nach kohlenhydratreicher Nahrungsaufnahme schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, das dafür sorgt, dass der Zucker aus dem Blut in die Zielzellen – wie v.a. Leber- und Muskelzellen – gelangt.

Die Studienergebnisse deuten dabei sogar darauf hin, dass die blutzuckersenkenden Effekte von Berberin vergleichbar mit einigen antidiabetischen Medikamenten sind bzw. dass die Kombination aus Berberin und einer medikamentösen Behandlung effektiver ist als jeweils einzeln1. Dennoch findet Berberin bislang keinen Einzug in die therapeutische Praxis, da u.a. einige Studien methodische Mängel aufweisen und große Unterschiede zwischen den einzelnen Studien bestehen, die das Vertrauen in deren Ergebnisse mindern. Zudem ist die langfristige Effektivität der Berberin-Einnahme noch unklar.


Hinweis: Die Berberin-Einnahme sollte bei einer nachgewiesenen Diabetes-Erkrankung nicht auf eigene Faust erfolgen, sondern nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten – insbesondere, wenn bereits Blutzucker-regulierende Medikamente eingenommen werden, da hierbei das Risiko einer gefährlichen Unterzuckerung besteht.

Darüber hinaus können Diabetiker durch die Berberin-Einnahme auch von weiteren Stoffwechsel-Verbesserungen abseits des Zuckerstoffwechsels profitieren2. Dazu mehr im nachfolgenden Abschnitt.


Tipp: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Um das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken, können verschiedene Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, die Normalisierung des Körpergewichts, die Förderung der Darmgesundheit oder eine optimale Versorgung mit ausgewählten Mikronährstoffen helfen.


Zusammenfassung:

  • Berberin ist ein gelber Pflanzenstoff aus der Rinde von Berberitzen-Sträuchern und wird in Form von Extrakten hinsichtlich seiner gesundheitlichen Wirkungen erforscht.
  • Dem Pflanzenstoff werden u.a. antioxidative, antientzündliche, antimikrobielle und stoffwechselregulierende Eigenschaften zugeschrieben
  • Aufgrund der blutzuckersenkenden Effekte zeigt sich Berberin vielversprechend im Einsatz gegen Diabetes Typ 2.
  • Studien zeigen, dass Berberin den Nüchtern-Blutzucker, den Blutzucker nach Mahlzeiten sowie den langfristigen HbA1c-Wert verbessern kann.

Berberin bei Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten

Berberin kann auch über den Zuckerstoffwechsel hinaus verschiedene Parameter wie Blutdruck oder Blutfettwerte und somit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern. So zeigt eine zusammenfassende Auswertung aus insgesamt 49 Studien folgende positive Effekte durch die Berberin-Einnahme3:

  • Senkung verschiedener Parameter des Zuckerstoffwechsels (Nüchtern-Blutzucker, Insulin, HbA1c)
  • Senkung der Blutfette (Triglyceride)
  • Senkung des Gesamtcholesterins
  • Senkung des „schlechten“ bzw. überschüssigen LDL-Cholesterins
  • Erhöhung des „guten“ bzw. schützenden HDL-Cholesterins
  • Senkung des (systolischen) Blutdrucks
  • Senkung des Körpergewichts und Body-Mass-Index (in geringem Maße)

Abb. 1: Durch die Berberin-Einnahme verbesserte Gesundheitsparameter mit Bezug auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zu den Teilnehmern der jeweiligen Studien gehörten v.a. Menschen, die bereits an bestimmten Erkrankungen wie u.a. Diabetes Typ 2, erhöhten Blutfettwerten oder einer nicht-alkoholischen Fettleber erkrankt waren.


Gut zu wissen: Bluthochdruck ist eine häufig unterschätzte Gefahr für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben ausreichend Bewegung, einer gesunden Ernährung und Stressreduktion können auch Pflanzenstoffe wie OPC und Mikronährstoffe wie Aminosäuren und Mineralstoffe bei der Prävention und Linderung unterstützen.

Berberin zur Verbesserung von PCOS

Aufgrund der Effekte von Berberin auf den Stoffwechsel wird es auch hinsichtlich des potenziellen Einsatzes bei PCOS (Polyzystisches Ovarial-Syndrom) erforscht. PCOS ist die in Europa am häufigsten vorkommende hormonelle Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Zu den typischen Symptomen gehören neben Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit auch die Ausprägung männlicher Merkmale wie verstärkte Körperbehaarung sowie Störungen des Zuckerstoffwechsels (ähnlich zu Typ-2-Diabetes).


Interessant zu wissen: In der Forschung zu PCOS zeigt sich insbesondere auch Inositol als äußerst vielversprechend.

Zwar kann Berberin aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Geburtenrate bei Frauen mit PCOS erhöhen, dennoch deuten die Forschungsergebnisse darauf hin, dass der Pflanzenstoff hormonelle und stoffwechselbezogene Parameter verbessern kann. Dazu gehören u.a. die Senkung des bei PCOS meist erhöhten Testosteronspiegels oder auch die Reduzierung des (Gesamt-)Cholesterinspiegels4,5.

Berberin als Unterstützung bei Magen-Darm-Erkrankungen

Über die Stoffwechsel-assoziierten Wirkeffekte hinaus könnte Berberin aufgrund seiner antientzündlichen und antimikrobiellen Effekte bei spezifischen Magen-Darm-Problematiken eingesetzt werden. So zeigen kleine Studien und vorläufige Daten Folgendes:

  • Reizdarm-Syndrom: Die Einnahme von Berberin konnte bei Reizdarmpatienten (mit Durchfall als vorherrschendem Symptom) Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen und dringenden Stuhlgang stärker abmildern als ein Placebo6.
  • Helicobacter-pylori-Infektionen: Durch die Ergänzung von Berberin zur medizinischen Standardtherapie konnte die Eliminierung des schädlichen H. Pylori-Bakteriums unterstützt sowie auch die Regeneration nach einer solchen Infektion verbessert und beschleunigt werden7.
  • Anti-Tumor-Effekte: Tierstudien deuten potenzielle Anti-Tumor-Effekte durch die Berberin-Gabe an. Während die Wirksamkeit bei Darm- und Magenkrebs noch unzureichend belegt ist, sind die positiven Ergebnisse bei Brust- und Lungenkrebs eindeutiger8. Zudem zeigte sich in der Humanforschung, dass nach einer medizinischen Behandlung von Darmkrebs durch die Berberin-Einnahme Krebszellen seltener wieder auftraten (d.h. eine sog. geringere Rezidivrate erzielt wurde)9.

Interessant zu wissen: Das Bakterium Helicobacter pylori umgeht die Zerstörung durch die Magensäure, indem es den pH-Wert in seiner unmittelbaren Umgebung anhebt und sich in die Magenschleimhautbarriere einnistet. Dort kann es Entzündungen hervorrufen, die bis hin zur Entstehung von Magengeschwüren führen können.

Abb. 2: Anwendungsgebiete von Berberin.

Berberin: Einnahme, Dosierung und Wechselwirkungen

Berberin zeigt sich äußerst vielversprechend hinsichtlich diverser Einsatzgebiete. Jedoch müssen bei der Einnahme einige Vorsichtsmaßnahmen bzw. Einnahmehinweise berücksichtigt werden. Hinsichtlich der Dosierung wird Berberin meist zwischen 500 und 2.000 mg eingenommen bzw. unter kontrollierten Studienbedingungen auch in höheren Mengen.

In Eigenregie und ohne fachkundigen Ansprechpartner sollten jedoch keine allzu hohen Dosierungen eingenommen werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Dazu gehören insbesondere Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung. Bei Dosierungen von über 500 mg sollten diese außerdem auf mehrere Tageszeitpunkte verteilt aufgenommen werden, um die Verträglichkeit zu verbessern.


Tipp: Bei Berberin-Präparaten mit nachgewiesener erhöhter Bioverfügbarkeit durch spezielle Wirkstoff-Kombinationen oder innovative Technologien können bereits geringere Dosierungen die gleiche Effektivität erzielen.

Berberin wird idealerweise zu einer Mahlzeit eingenommen. Auf diese Weise kann zum einen die Aufnahme im Darm verbessert werden und zum anderen kann der Pflanzenstoff so vermutlich auch direkt Einfluss auf den Blutzucker nehmen, wovon vor allem Diabetiker profitieren.


Hinweis: Bei allen Vorteilen muss bei der Einnahme von Berberin beachtet werden, dass ein hohes Risiko für Wechselwirkungen mit zahlreichen Arzneistoffen besteht. Daher ist bei der angedachten Einnahme in Kombination mit Medikamenten eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten dringend erforderlich.

So ist bspw. bekannt, dass Berberin die Blutkonzentration des Immunsuppressivums Cyclosporin A bzw. Ciclosporin beeinflussen kann10. Auch für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt es verschiedene Hinweise11. Die Kombination mit Antidiabetika wird dagegen häufig in Studien untersucht, um potenzielle synergistische Effekte festzustellen. Bisher zeigt sich folgendes Bild: Die kombinierte Einnahme von Berberin und dem Medikament Metformin scheint effektiver zu sein als Berberin oder Metformin alleine1,12,13. Die Kombination mit Arzneimitteln aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe könnte dagegen kontraproduktiv sein14. Weitere Forschung ist notwendig.

Aufgrund der unterschiedlichen gegenseitigen Einflüsse sollte die Kombination mit antidiabetischen Medikamenten keinesfalls auf eigene Faust getestet werden. Durch die blutzuckersenkenden Effekte besteht bei falscher Dosierung das Risiko einer lebensgefährlichen Hypoglykämie („Unterzuckerung”). Die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bzw. einem erfahrenen Therapeuten und regelmäßige Blutzuckerspiegel-Kontrollen sowie evtl. erforderliche Dosierungsanpassungen sind unerlässlich.


Hinweis: Auch die Einnahme während der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie die Gabe an Kinder sollte streng vermieden werden, da ein hohes Risiko für Komplikationen besteht und bislang keine ausreichenden Sicherheitshinweise oder Dosierungsempfehlungen für diese Personengruppen existieren.


Zusammenfassung:

  • Neben dem Blutzucker kann Berberin auch Blutfettwerte einschließlich Cholesterin, den Blutdruck und in geringem Maße das Körpergewicht senken.
  • Daneben könnte Berberin bei der Hormonstörung PCOS und Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom oder Helicobacter-pylori-Infektionen Einsatz finden.
  • Normale Berberin-Dosierungen liegen zwischen 500 und 2.000 mg täglich, wobei auch die Bioverfügbarkeit des Präparats entscheidend ist.
  • Berberin sollte nicht von Schwangeren, Stillenden und Kindern eingenommen werden, während die Kombination mit Medikamenten aufgrund von Wechselwirkungen der Rücksprache mit einem Arzt bedarf.

Fazit: Berberin kann einen gestörten Stoffwechsel verbessern

Berberin zeigt sich als äußerst vielversprechend im Einsatz gegen Erkrankungen des Stoffwechsels wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte – die allesamt eine große Belastung für die Betroffenen und auch das Gesundheitssystem darstellen. Interessierte Anwender sollten für den bestmöglichen Erfolg durch die Berberin-Einnahme die genannten Sicherheitshinweise berücksichtigen und im Zweifel Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten.


FAQ – Kurze Antworten auf häufige Fragen

Was bewirkt Berberin im Körper?


Berberin besitzt antioxidative, antientzündliche, antimikrobielle und insbesondere Stoffwechsel-regulierende Eigenschaften. In Studien werden v.a. die regulierenden Effekte auf den Zucker- und Fettstoffwechsel untersucht.

Ist Berberin gut zum Abnehmen?


Laut einigen Tier- und Humanstudien könnte Berberin u.a. durch die Verbesserung des Stoffwechsels in geringem Maße beim Abnehmen unterstützen bzw. vor Übergewicht schützen – insbesondere bei Menschen mit Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 22,15. Entscheidend für ein gesundes Körpergewicht sind jedoch v.a. Faktoren wie die Zusammensetzung und Qualität der Ernährung sowie das Ausmaß an Bewegung und Sport.

Wer sollte Berberin einnehmen?


Von der Berberin-Einnahme bzw. den Stoffwechsel-regulierenden Eigenschaften könnten v.a. Menschen mit den folgenden Erkrankungen profitieren: Prädiabetes, Diabetes Typ 2, Übergewicht, PCOS, metabolisches Syndrom, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte.

Was macht Berberin im Darm?


Berberin weist antientzündliche, antioxidative und Darmflora-regulierende Effekte auf, wovon die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts profitieren kann. Diese Eigenschaften werden auch zum Teil als Ursache für die positiven Wirkungen von Berberin auf den Stoffwechsel verantwortlich gemacht5. Zudem zeigt sich Berberin vielversprechend zur Linderung bestimmter Ausprägungen des Reizdarmsyndroms oder laut vorläufigen Forschungsergebnissen zur Vorbeugung des Wiederauftretens von behandeltem Darmkrebs6,9.

Bei empfindlichen Personen und zu hohen Einnahmemengen kann Berberin allerdings auch Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen hervorrufen.

Welche Medikamente dürfen nicht zusammen mit Berberin eingenommen werden?


Berberin sollte ohne ärztliche Rücksprache grundsätzlich nicht in Kombination mit Medikamenten eingenommen werden, da ein hohes Risiko für Wechselwirkungen besteht.

Hat Berberin Nebenwirkungen?


Berberin kann in zu hohen Dosierungen zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung führen. Zudem kann Berberin mit verschiedenen Arzneistoffen wechselwirken, weshalb bei der Einnahme von Medikamenten die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angeraten ist. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Einnahme von Berberin aufgrund unbekannter Risiken und Nebenwirkungen streng vermieden werden.

Wer sollte kein Berberin einnehmen?


Berberin sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit oder von Kindern eingenommen werden. Personen, die Medikamente einnehmen, sollten die Berberin-Einnahme mit ihrem behandelnden Arzt absprechen, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

Wann sollte man Berberin einnehmen?


Berberin sollte idealerweise zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Auf diese Weise kann zum einen die Aufnahme im Darm verbessert werden und zum anderen vermutlich auch der unmittelbare Blutzuckeranstieg durch das Essen in gewissem Maße verringert werden. Daher ist dies insbesondere für Diabetiker von Interesse.

Kann man Berberin und Inositol zusammen einnehmen?


Bisher sind keine unerwünschten Wechselwirkungen zwischen Berberin und Inositol bekannt. Die beiden Stoffe könnten sich in ihrer Wirkung hinsichtlich der Stoffwechselgesundheit sogar ergänzen. Insbesondere bei PCOS scheint die kombinierte Einnahme sinnvoll.

Kann man Berberin und Metformin zusammen einnehmen?


Die kombinierte Einnahme von Berberin und Metformin könnte laut vorläufigen Studienergebnissen effektiver sein als die Einnahme von Berberin oder Metformin allein. Dennoch sollte diese Kombination nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da das Risiko von Nebenwirkungen wie einer gefährlichen Unterzuckerung besteht. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen und ggf. Dosierungsanpassungen sind unerlässlich.

Quellen

  1. Liang, Xu, et al., ‘Effects of berberine on blood glucose in patients with type 2 diabetes mellitus: a systematic literature review and a meta-analysis’, Endocr J, vol. 66, no. 1, pp. 51–63, 2019. [Accessed: 3 December 2024].
  2. Guo, Chen, et al., ‘The Effect of Berberine on Metabolic Profiles in Type 2 Diabetic Patients: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials’, Oxid Med Cell Longev, vol. 2021, p. 2074610, 2021. [Accessed: 4 December 2024].
  3. Zamani, Zarei, et al., ‘The effects of berberine supplementation on cardiovascular risk factors in adults: A systematic review and dose-response meta-analysis’, Front Nutr, vol. 9, p. 1013055, Oct. 2022. [Accessed: 13 December 2024].
  4. Xie, Zhang, et al., ‘The Effect of Berberine on Reproduction and Metabolism in Women with Polycystic Ovary Syndrome: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Control Trials’, Evid Based Complement Alternat Med, vol. 2019, 2019. [Accessed: 13 December 2024].
  5. Li, Wang, et al., ‘Berberine and health outcomes: An umbrella review’, Phytotherapy Research, vol. 37, no. 5, pp. 2051–2066, May 2023. [Accessed: 11 December 2024].
  6. Chen, Tao, et al., ‘A Randomized Clinical Trial of Berberine Hydrochloride in Patients with Diarrhea-Predominant Irritable Bowel Syndrome’, Phytother Res, vol. 29, no. 11, pp. 1822–1827, Nov. 2015. [Accessed: 10 December 2024].
  7. Hu, Peng, et al., ‘The Efficacy of Berberine-Containing Quadruple Therapy on Helicobacter Pylori Eradication in China: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Clinical Trials’, Front Pharmacol, vol. 10, 2020. [Accessed: 11 December 2024].
  8. Xu, Long, et al., ‘Anticancer effect of berberine based on experimental animal models of various cancers: a systematic review and meta-analysis’, BMC Cancer, vol. 19, no. 1, Jun. 2019. [Accessed: 11 December 2024].
  9. Fang, Guo, et al., ‘Efficacy and safety of berberine in preventing recurrence of colorectal adenomas: A systematic review and meta-analysis’, J Ethnopharmacol, vol. 282, Jan. 2022. [Accessed: 11 December 2024].
  10. Wu, Li, et al., ‘Effects of berberine on the blood concentration of cyclosporin A in renal transplanted recipients: clinical and pharmacokinetic study’, Eur J Clin Pharmacol, vol. 61, no. 8, pp. 567–572, Sep. 2005. [Accessed: 16 December 2024].
  11. Guo, Chen, et al., ‘Repeated administration of berberine inhibits cytochromes P450 in humans’, Eur J Clin Pharmacol, vol. 68, no. 2, pp. 213–217, Feb. 2012. [Accessed: 16 December 2024].
  12. Wang, Zhu, et al., ‘Metformin and berberine, two versatile drugs in treatment of common metabolic diseases’, Oncotarget, vol. 9, no. 11, p. 10135, 2017. [Accessed: 16 December 2024].
  13. Lyu, Li, et al., ‘Effects of combination treatment with metformin and berberine on hypoglycemic activity and gut microbiota modulation in db/db mice’, Phytomedicine, vol. 101, p. 154099, Jul. 2022. [Accessed: 16 December 2024].
  14. Singh, Zhao, et al., ‘Effect of berberine on in vitro metabolism of sulfonylureas: A herb-drug interactions study’, Rapid Commun Mass Spectrom, vol. 34 Suppl 4, no. S4, Sep. 2020. [Accessed: 16 December 2024].
  15. Hu and Davies, ‘Berberine inhibits adipogenesis in high-fat diet-induced obesity mice’, Fitoterapia, vol. 81, no. 5, pp. 358–366, Jul. 2010. [Accessed: 11 December 2024].
Zurück zur Ratgeber-Übersicht

Entdecken Sie unsere Produkte

Newsletter abonnieren und keine Neuigkeiten verpassen

WICHTIG: Im Anschluss erhalten Sie eine E-Mail mit einem Link, um Ihre Anmeldung zum Newsletter zu bestätigen. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung.