Kokosöl für die Haut: Wirkung und Anwendungsgebiete

Naturkosmetik
Kokosöl für die Haut: Wirkung und Anwendungsgebiete
zuletzt aktualisiert: 16.05.2025
Lesedauer: 7 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Ratgeber Kokosöl für...
Kokosöl für die Haut: Wirkung und Anwendungsgebiete

Kokosöl für die Haut: Wirkung und Anwendungsgebiete

Kokosöl ist hierzulande insbesondere aus der Küche bekannt. Daneben zählt es jedoch auch zu den beliebtesten Naturprodukten in der Hautpflege – und das aus gutem Grund. Das Multitalent vereint pflegende, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften und kann somit bei verschiedenen Hautbedürfnissen unterstützend wirken. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Kokosöl auf die Haut wirkt, für wen es sinnvoll sein kann und worauf Sie dabei achten sollten.

Inhaltsverzeichnis


Kokosöl für die Haut – Das Wichtigste in Kürze 

  • Kokosöl wirkt feuchtigkeitsspeichernd, stärkt die Hautbarriere und macht die Haut weich – ideal bei trockener oder normaler Haut.
  • Die enthaltene Laurinsäure sorgt für antimikrobielle und entzündungshemmende Effekte – hilfreich bei Neurodermitis, kleinen Entzündungen oder Pickeln.
  • Kokosöl ist vielseitig einsetzbar, z.B. zur Lippenpflege, als After-Sun-Pflege, bei leichtem Sonnenbrand, kleinen Wunden und sogar zur Mundhygiene (Ölziehen).
  • Kokosöl bietet einen leichten UV-Schutz, reicht aber nicht als alleiniger Sonnenschutz.
  • Beim Schmelzen auf der Haut entsteht ein angenehmes, kühlendes Gefühl – wohltuend bei gereizter Haut wie z.B. Sonnenbrand.
  • Kokosöl verflüssigt sich ab ca. 25°C und lässt sich somit pur oder gemischt mit Cremes verwenden – dünn auftragen reicht aus.
  • Natives Kokosöl in Bio-Qualität ist am besten für die Hautpflege geeignet – kaltgepresst und naturbelassen für die beste Hautverträglichkeit.

Wirkung von Kokosöl auf die Haut

Die vielfältigen, im Folgenden beschriebenen, positiven Effekte verdankt Kokosöl seiner einzigartigen Zusammensetzung. So enthält das weiß-gelbliche Fett als Hauptbestandteil Laurinsäure, eine Fettsäure, die u.a. für die pflegenden, antimikrobiellen und antientzündlichen Eigenschaften verantwortlich ist. Weitere Bestandteile sind Myristin-, Caprin- und Caprylsäure sowie Vitamin E. Diese Zusammensetzung macht Kokosöl zu einer natürlichen Alternative für die Hautpflege, wodurch auf Mineralöle, Konservierungsmittel und synthetische Duftstoffe verzichtet werden kann.

Kokosöl gegen trockene Haut

Kokosöl besitzt dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe pflegende Eigenschaften und wirkt sich positiv auf die Hautbarriere aus, wodurch sich die Haut weicher anfühlt und darüber hinaus auch angenehm riecht.


Tipp: Kokosöl kann auch für die Lippenpflege verwendet werden.

Studien an Neugeborenen und Erwachsenen zeigen, dass die äußerliche Anwendung von Kokosöl den natürlichen Feuchtigkeitsverlust der Haut verringern kann. Bei Erwachsenen mit trockener Haut (Xerose) erwies sich Kokosöl sogar als ebenso wirksam wie ein mineralölbasierter Feuchtigkeitsspender – und stellt damit eine natürliche Alternative in der Hautpflege dar1.


Hinweis: Kokosöl dringt nicht besonders tief in die Haut ein, sondern bildet vielmehr eine schützende Schicht auf der Haut und verhindert so einen Feuchtigkeitsverlust. Bei bereits sehr trockener oder barrieregestörter Haut fehlt diese Feuchtigkeit in der Haut jedoch, wodurch die alleinige Pflege mit Kokosöl unzureichend sein bzw. langfristig sogar austrocknend wirken kann.


Tipp: Die Einnahme von Kollagenhydrolysat kann dabei helfen, die Haut von innen heraus besser mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Da Kokosöl über pflegende sowie feuchtigkeitsspeichernde Eigenschaften verfügt und die Kollagenbildung anregen kann, wird zudem vermutet, dass Kokosöl auch der Faltenbildung vorbeugen könnte.

Kokosöl als Hautpflege: Antibakteriell und entzündungshemmend

Über den pflegenden Effekt hinaus verfügt Kokosöl auch über antimikrobielle und entzündungshemmende Effekte. Hierfür scheint insbesondere die in Kokosöl hauptsächlich vorkommende Laurinsäure verantwortlich zu sein. Dadurch ergibt sich auch eine potenzielle Anwendung von Kokosöl bei Neurodermitis. Denn bei der chronischen Hauterkrankung sind entzündliche Vorgänge sowie eine Störung des Hautmikrobioms am Krankheitsgeschehen beteiligt. Studien bescheinigen Kokosöl hierbei auch eine bessere Wirkung als Olivenöl1.


Interessant zu wissen: Aus Tierversuchen ist auch bekannt, dass Kokosöl die Wundheilung unterstützen kann, indem es neben der antientzündlichen und antimikrobiellen Wirkung u.a. die Kollagenbildung anregt2.

Aufgrund der genannten Effekte wird Kokosöl auch häufig erfolgreich gegen Pickel bzw. Akne eingesetzt. Jedoch sollte es hierfür nur sparsam aufgetragen werden, da Kokosöl komedogen wirken, also Poren verstopfen kann. Bei ohnehin fettiger oder stark unreiner Haut im Gesicht ist Kokosöl daher nicht immer die beste Wahl. Die Verträglichkeit ist also u.a. vom Hauttyp abhängig.


Tipp: Die antibakterielle Wirkung von Kokosöl kann man sich auch beim Ölziehen für die Mundhygiene zunutze machen.

Kokosöl als Sonnenschutz

Kokosöl bietet neben Olivenöl den höchsten Sonnenschutz unter den pflanzlichen Ölen. Dies ergab eine Zellstudie, in der ein Lichtschutzfaktor von ca. 7 für Kokosöl ermittelt werden konnte3. Da Kokosöl aber dennoch höchstens kurzfristig und auch nur vor UV-Strahlen einer bestimmten Wellenlänge schützt4, sollte man sich bei längerem Aufenthalt in der Sonne nicht auf Kokosöl als einzigen Schutz verlassen.


Tipp: Eine Ernährung reich an sekundären Pflanzenstoffen sowie die Einnahme von Präparaten wie Astaxanthin oder OPC kann die Haut auch innerlich in gewissem Maße vor UV-Strahlung schützen und so zu einem natürlichen Sonnenschutz von innen beitragen.

Aufgrund der bereits beschriebenen pflegenden und entzündungshemmenden Eigenschaften kann Kokosöl jedoch nach dem Sonnenbad als After-Sun-Pflege genutzt werden oder bei leichtem Sonnenbrand sanft auf die gerötete Haut aufgetragen werden.


Interessant zu wissen: Kokosöl bietet sogar einen gewissen Schutz gegen Zecken, indem gewisse Bestandteile des Öls abschreckend auf die parasitären Achtbeiner wirken.

Wie trägt man Kokosöl auf die Haut auf?

Kokosöl ist bei Raumtemperatur fest, verflüssigt sich jedoch schnell ab ca. 25°C. Daher kann es vor der Anwendung leicht erwärmt oder alternativ im festen Zustand auf die Haut aufgetragen werden – es verflüssigt sich dann durch die Körperwärme innerhalb einiger Sekunden. Das Öl sollte – insbesondere im Gesicht – nur dünn aufgetragen werden, um ein Verstopfen der Poren zu verhindern. Kokosöl kann auch mit anderen pflegenden Cremes oder Ölen, wie z.B. Aloe-Vera-Gel, vermischt werden.


Interessant zu wissen: Beim Schmelzen entzieht Kokosöl der Umgebung Wärme, wodurch es einen kühlenden Effekt entfaltet, was bei gereizter Haut äußerst wohltuend sein kann.


Hinweis: Kokosöl vermischt mit ätherischen Ölen sollten Sie nur am Abend verwenden, da ätherische Öle die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht erhöhen können.

Welches Kokosöl für die Haut?

Nicht jedes Kokosöl ist gleich gut für die Haut geeignet. Achten Sie beim Kauf darauf, ein natives Kokosöl in Bio-Qualität zu wählen. Nativ bedeutet, dass das Öl naturbelassen ist und kalt gepresst wurde – also ohne weitere Wärmezufuhr. Diese schonende Verarbeitung sorgt dafür, dass die wertvollen Inhaltsstoffe bestmöglich erhalten bleiben. Bio-Kokosöl stammt aus kontrolliert ökologischem Anbau, wodurch der Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln ausgeschlossen ist – das schützt nicht nur die Haut, sondern auch die Umwelt.

Fazit: Kokosöl als wertvolle Ergänzung der Hautpflege

Kokosöl kann eine sinnvolle Ergänzung zur Hautpflege sein, v.a. bei trockener, normaler oder leicht irritierter Haut. Durch seine pflegenden, entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften eignet es sich für viele Anwendungsbereiche – von der Lippenpflege bis zur After-Sun-Anwendung. Wichtig ist jedoch, die individuellen Hautbedürfnisse zu berücksichtigen, da Kokosöl nicht von jedem Hauttyp gleichermaßen vertragen wird. Wer auf Qualität achtet und das Öl gezielt einsetzt, kann von den vielfältigen Vorteilen des Kokosöls profitieren.


FAQ – Häufige Fragen zu Kokosöl für die Haut

Ist Kokosöl gut für die Haut?


Ja, Kokosöl kann dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe die Haut pflegen, Feuchtigkeit bewahren und durch antimikrobielle sowie entzündungshemmende Eigenschaften schützen – besonders bei trockener, normaler oder leicht irritierter Haut.

Trocknet Kokosöl die Haut aus?


Bei sehr trockener oder barrieregestörter Haut kann Kokosöl langfristig austrocknend wirken, da es Feuchtigkeit einschließt, aber der Haut selbst keine liefert.

Kann ich mir mit Kokosöl das Gesicht eincremen?


Ja, aber nur sparsam. Kokosöl kann z.B. bei der Zurückbildung oder Vorbeugung von Pickeln helfen. Aufgrund seiner komedogenen Wirkung kann es jedoch bei unreiner oder fettiger Haut auch die Poren verstopfen und ist daher nicht für alle Hauttypen geeignet.

Wie lange sollte ich Kokosöl auf der Haut lassen?


Kokosöl kann dünn aufgetragen auf der Haut bleiben, bis es vollständig eingezogen ist – eine Einwirkzeit oder Abwaschen ist nicht notwendig.

Verstopft Kokosöl die Poren?


Kokosöl gilt als komedogen und kann bei zu häufiger oder zu dicker Anwendung die Poren verstopfen – insbesondere im Gesicht bei bereits unreiner oder fettiger Haut.

Kann ich Kokosöl pur auf die Haut auftragen?


Ja, reines Kokosöl ist für die meisten Hauttypen gut verträglich. Bei empfindlicher, unreiner oder sehr trockener Haut sollten Sie jedoch vorsichtig sein. Kokosöl kann auch mit anderen Pflegeprodukten kombiniert bzw. vermischt werden.

Hilft Kokosöl gegen Falten im Gesicht?


Da Kokosöl über pflegende sowie feuchtigkeitsspeichernde Eigenschaften verfügt und die Kollagenbildung anregen kann, wird vermutet, dass Kokosöl auch der Faltenbildung vorbeugen könnte.

Ist Kokosöl entzündungshemmend?


Ja, Kokosöl besitzt sanfte, entzündungshemmende Eigenschaften und kann daher bei irritierter oder zu Neurodermitis neigender Haut lindernd wirken.

Quellen

  1. Karagounis, Gittler, et al., ‘Use of “natural” oils for moisturization: Review of olive, coconut, and sunflower seed oil’, Pediatr Dermatol, vol. 36, no. 1, pp. 9–15, Jan. 2019. [Accessed: 15 April 2025].
  2. Kappally, Shirwaikar, et al., ‘COCONUT OIL – A REVIEW OF POTENTIAL APPLICATIONS’, Hygeia journal for drugs and medicines, vol. 7, no. 2, 2015.
  3. Kaur and Saraf, ‘In vitro sun protection factor determination of herbal oils used in cosmetics’, Pharmacognosy Res, vol. 2, no. 1, p. 22, Jan. 2010. [Accessed: 17 April 2025].
  4. Widiyati, ‘Determination of ultraviolet filter activity on coconut oil cosmetic cream’, AIP Conf Proc, vol. 1868, no. 1, Aug. 2017. [Accessed: 17 April 2025].
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