CBD: Wirkung und Anwendungsgebiete - Ein Überblick
Inhaltsverzeichnis
- CBD – wertvoller Pflanzenstoff aus der Heilpflanze Hanf
- Was ist CBD?
- Wirkung und Anwendungsgebiete von CBD
- CBD in der Schmerztherapie
- CBD als begleitende Therapie bei Krebspatienten
- CBD bei psychischen Erkrankungen und Angststörungen
- CBD als Alltagshelfer bei Unruhe, Nervosität und Stress
- CBD unterstützt gesunden Schlaf
- CBD beugt Verdauungsbeschwerden vor
- CBD bei Nervenerkrankungen
- Der Einsatz von CBD in der Wissenschaft und im Alltag
- Hat CBD Nebenwirkungen?
- Anwendung von CBD
- Was muss man beim Kauf von CBD-Öl beachten?
- Fazit: CBD für Schmerzen, Stress, Schlaf und Co
CBD – Das Wichtigste in Kürze
- CBD gehört zu den Pflanzencannabinoiden aus der Hanfpflanze und kann im Nervensystem des Menschen andocken.
- Im Gegensatz zum berauschenden Inhaltsstoff THC besitzt CBD v.a. eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und entspannende Wirkung.
- Die zahlreichen positiven Effekte von CBD ermöglichen ein breites Einsatzgebiet.
- Sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzen kann CBD Linderung verschaffen.
- CBD wird als begleitende Therapie bei Krebserkrankungen sowie zur Vorbeugung bestimmter Erkrankungen des Nervensystems untersucht.
- Bewährt hat sich CBD bereits bei psychischen Erkrankungen, Unruhe und Stress.
- Auch für die Verbesserung von Schlaf und Verdauung zeigt sich CBD vielversprechend.
- In alltagsüblichen Mengen ist CBD sicher und gut verträglich – leichte Nebenwirkungen wie Müdigkeit können auftreten.
- Für die akute wie auch langfristige Anwendung von CBD sind CBD-Öle ideal, die tropfenweise auf die Zunge gegeben werden können.
- Bei Kauf eines geeigneten CBD-Öls sollte auf ein schonend extrahierter Vollspektrum-Extrakt – idealerweise in Bio-Qualität – mit genauer Angabe des CBD-Gehalts zurückgegriffen werden.
CBD – wertvoller Pflanzenstoff aus der Heilpflanze Hanf
Die Hanfpflanze wird schon seit über 4.000 Jahren als Heilpflanze eingesetzt. Trotzdem überwiegen in vielen Ländern Europas immer noch die Vorbehalte gegen Hanf durch seine überwiegende Nutzung als Rauschmittel.
Der Inhaltsstoff CBD aus den Hanfblüten und -blättern wirkt jedoch weder berauschend noch macht er süchtig. Im Gegenteil: CBD weist vielfältige positive Wirkungen auf und besitzt u.a. schmerzlindernde, entzündungshemmende und entspannende Effekte. Deshalb hat sich die Nutzung von CBD bereits bei vielfältigen Beschwerden bewährt, wie z.B.
- chronischen Schmerzen,
- Ängsten,
- Stress oder
- Schlafstörungen.
Dabei gilt CBD in alltagsüblichen Mengen als sicher und gut verträglich. Die Anwendung als CBD-Öl erfreut sich aufgrund der praktischen Handhabung größter Beliebtheit. Beim Kauf eines Produktes sollte jedoch Wert auf Kriterien wie Bio-Qualität, eine schonende Verarbeitung sowie ein sog. Vollspektrum-Extrakt mit genauer Angabe des CBD-Gehaltes geachtet werden.
Was ist CBD?
CBD ist eine Abkürzung für Cannabidiol. Hierbei handelt es sich um eines von über hundert sog. Pflanzencannabinoiden (Phytocannabinoiden) – wertvollen Pflanzenstoffen aus dem Hanf (Cannabis). So wird CBD aus dem legalen Nutzhanf gewonnen, der im Gegensatz zu anderen Hanfarten nahezu kein THC enthält. THC ist der psychoaktive und „high“ machende Inhaltsstoff von meist als Rauschmittel – oder Arzneimittel – verwendetem Cannabis (wie Marihuana oder Haschisch).
CBD-Gehalt |
THC-Gehalt |
|
Marihuana als Rausch- oder Cannabisblüten als Arzneimittel |
< 1 bis 9 % |
3 bis > 30 % |
Handelsübliches CBD-Öl |
5 bis 30 % |
< 0,2 % |
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Tab. 1: Vergleich des CBD- und THC-Gehaltes zwischen Marihuana und CBD-Öl.
Anders als THC ist CBD jedoch nicht bewusstseinsverändernd, berauschend oder suchtgefährdend. Dennoch kann CBD an bestimmte Rezeptoren andocken, die im ganzen Körper verteilt sind. Und hierin liegt das große Potenzial von CBD.
Gut zu wissen: Ist CBD legal?
Die rechtliche Situation bei CBD ist sehr komplex. Im Gegensatz zu dem Inhaltsstoff THC hat CBD keine berauschende Wirkung und fällt damit nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Deshalb sind verarbeitete, CBD-haltige Produkte aus Nutzhanf bzw. mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % grundsätzlich legal in Deutschland.
Da CBD jedoch von Behörden als sog. neuartiges Lebensmittel (sog. novel food) eingestuft wird, ist es aktuell nicht als Zutat von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln erlaubt. Deshalb wird CBD häufig als Mund- oder Aromaöl verkauft.
Wirkung und Anwendungsgebiete von CBD
Bereits die traditionelle Anwendung von Hanf verspricht ein breites Einsatzgebiet. Die moderne Forschung mit CBD bestätigt eine Vielzahl der Effekte.
Dank seiner schmerzstillenden, angstlösenden, entspannenden und entkrampfenden Eigenschaften kann es in den unterschiedlichsten Geweben und Organsystemen wirken und dabei zu verschiedensten Zwecken zum Einsatz kommen:
- Zur Schmerzbehandlung und als Begleittherapie bei Krebs
- Bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen wie auch im Alltag bei Stress und Unruhe
- Zur Verbesserung des Schlafes oder der Verdauung
- Zur Vorbeugung oder Unterstützung bei Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer
Diese vielfältigen Effekte sind darauf zurückzuführen, dass CBD körpereigenen Stoffen ähnelt und an vielfältigen Stellen des menschlichen Organismus andocken kann: An Rezeptoren des sog. Endocannabinoid-Systems.
Gut zu wissen: Was ist das Endocannabinoid-System?
Das Endocannabinoid-System ist ein Bestandteil des menschlichen Nervensystems. Es kontrolliert über körpereigene, CBD-ähnliche Stoffe (sog. Endocannabinoide) wichtige Körperfunktionen wie
- das Schmerzempfinden,
- Immunreaktionen,
- Verdauungsfunktionen,
- den Schlaf-Wach-Rhythmus,
- die kognitive Leistungsfähigkeit,
- Emotionen und
- das Stressverhalten.
CBD in der Schmerztherapie
So wird in zahlreichen Erfahrungsberichten die schmerzlindernde Anwendung von CBD sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzen (= länger als drei Monate anhaltend) beschrieben. Die Anwendungsvielfalt in der Schmerzbehandlung reicht dabei von akuten Schmerzen bei z.B. Verletzungen oder Regelblutungen bis zu hin zu chronischen Rückenschmerzen und der Behandlung von Migräne1,2.
Die genauen Wirkmechanismen von CBD stammen v.a. aus Tierstudien und sind noch nicht vollumfänglich erforscht. Hierfür sind weitere Studien insb. an chronischen Schmerzpatienten nötig.
CBD als begleitende Therapie bei Krebspatienten
Darüber hinaus hat CBD das Potenzial, die Symptome von Krebs und die Nebenwirkungen seiner Therapie zu lindern. Einige Studien deuten auch daraufhin, dass CBD die Behandlung mit Chemotherapeutika und Strahlentherapie verbessern kann3,4. CBD ist daher ein vielversprechender Kandidat für eine begleitende Therapieform bei Krebs.
Es sei hier jedoch angemerkt, dass im Rahmen der Studien ausschließlich zugelassene Cannabinoid-Medikamente verwendet wurden3. Ob deren Ergebnisse auch auf herkömmliche CBD-Öle übertragbar sind, muss die Forschung noch zeigen.
CBD bei psychischen Erkrankungen und Angststörungen
Durch seine beruhigende und entspannende Wirkung auf das Nervensystem kann CBD auch bei psychischen Problematiken wie Ängsten eingesetzt werden. Die medizinische Forschung zeigt, dass es z.B. bei sozialen Angststörungen helfen kann, indem es Stressreaktionen dämpft und ein bewusstes Umgehen mit angstauslösenden Reizen ermöglicht. So belegt eine Studie, dass CBD die empfundene Angst reduzierte, wenn die Probanden aufgefordert waren eine öffentliche Rede vor Publikum zu halten5.
Daneben könnte CBD auch bei weiteren psychischen Krankheitsbildern eingesetzt werden. So zeigen Schizophrenie-Patienten eine deutliche Besserung ihrer Symptome, wenn sie neben ihrer herkömmlichen Medikation zusätzlich CBD erhielten6.
CBD als Alltagshelfer bei Unruhe, Nervosität und Stress
CBD kann aber auch ganz normal im Alltag unterstützend helfen und Unruhe sowie Stress lindern. Wenn bspw. Prüfungen, wichtige Verhandlungen oder ähnliche Situationen zu einer gesteigerten Unruhe und Nervosität führen, kann CBD durch eine gezielte vorherige Anwendung die Ängste lösen und für einen klaren Kopf sorgen1.
Weiterhin zeigt sich CBD dank seiner beruhigenden und entspannungsfördernden Eigenschaften vielversprechend bei alltäglichem Stress. Es ermöglicht körperliche und geistige Entspannung und verhilft dem Körper damit zur Regeneration. In einer großangelegten Studie bestätigten Teilnehmer, dass sich bereits niedrige Mengen CBD positiv auf ihr eigenes Stressempfinden auswirken1.
Gut zu wissen: CBD wirkt bei Mensch und Tier
Da alle Säugetiere ein Endocannabinoid-System aufweisen, wirkt CBD auch bei z.B. Hunden, Katzen, Pferden oder kleinen Haustieren wie Kaninchen. Deshalb wird CBD sogar hinsichtlich seines Einsatzes in der Tiermedizin erforscht12. Die Dosierung richtet sich nach Beschwerden und Körpergewicht des Tieres und sollte idealerweise mit einem Tierarzt abgesprochen werden.
CBD unterstützt gesunden Schlaf
Eine weitere Stärke von CBD liegt in der sanften Förderung von gesundem Schlaf. Denn das Endocannabinoid-System des Menschen ist von großer Bedeutung für die Regulierung des Schlafzyklus. Liegt eine Störung in der Produktion der körpereigenen Cannabinoide vor, kann dieser jedoch aus dem Gleichgewicht geraten und Schlafstörungen sind die Folge.
Dabei ist CBD in der Lage, den Schlafzyklus wieder ins Gleichgewicht zu bringen7. Aber auch bei Schlafstörungen, die auf Stress und Sorgen im Alltag zurückzuführen sind und zu abendlichem Gedankenkreisen führen, kann CBD helfen. Es beruhigt das Nervensystem und reduziert diese Angst- und Spannungszustände, sodass ein erholsamer Schlaf wieder möglich wird8.
CBD beugt Verdauungsbeschwerden vor
Jedoch kann Stress nicht nur den Schlaf beeinträchtigen, sondern auch Ursache einer gestörten Verdauung sein. CBD kann hierbei die Nervenzellen des Verdauungstraktes beeinflussen und Magen sowie Darmschleimhaut beruhigen. Verspannte Muskeln rund um den Magen-Darm-Trakt werden entkrampft und ermöglichen wieder eine optimale Verdauung.
Wegen der entzündungshemmenden Wirkung könnte CBD auch entzündliche Darmerkrankungen verbessern. So existieren erste vielversprechende Ergebnisse für eine Besserung der Symptome von Colitis Ulcerosa durch CBD9.
CBD bei Nervenerkrankungen
Ein weiteres großes Forschungsgebiet von CBD sind bestimmte Nervenerkrankungen (sog. neurodegenerative Erkrankungen) wie Alzheimer oder die Parkinson-Krankheit, bei denen die Nervenzellen nach und nach zerstört werden.
Denn für die Entstehung solcher Erkrankungen sind v.a. langanhaltende Entzündungsprozesse im Gehirn mitverantwortlich. Viele dieser Entzündungsprozesse werden durch oxidativen Stress hervorgerufen. Bei oxidativem Stress werden Körperzellen durch schädliche Moleküle angegriffen. Antioxidantien schützen davor.
CBD könnte hier dank seiner nervenschützenden, antioxidativen und anti-entzündlichen Eigenschaften eine wichtige Funktion in der Vorbeugung oder dem weiteren Voranschreiten einer Krankheit übernehmen10. Im Tierversuch kann CBD jedoch nicht nur Entzündungen der Nerven senken, sondern gleichzeitig auch die Bildung neuer Nervenzellen (Neurogenese) anregen11. Aussagekräftige Studien am Menschen fehlen bislang.
Abb. 1: Einsatz- und Forschungsgebiete von CBD.
Zusammenfassung:
- CBD gehört zu den Pflanzencannabinoiden – bestimmten Pflanzenstoffen aus der Hanfpflanze.
- Die schmerzlindernde, entspannende und antientzündliche Wirkung ist auf das Andocken von CBD im sog. Endocannabinoid-System des Menschen zurückzuführen.
- Zu den bewährten oder möglichen Einsatzgebieten von CBD gehören: Schmerzlinderung, Begleittherapie bei Krebs, psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Stress und Unruhe, Verbesserung von Schlaf und Verdauung sowie Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer.
Der Einsatz von CBD in der Wissenschaft und im Alltag
Die Studienlage macht deutlich, dass CBD ein sehr potenter Pflanzenstoff ist, der großes Interesse in der medizinischen Forschung einnimmt. Viele der hier dokumentierten Erfolge bei schwerwiegenden Erkrankungen wurden v.a. mit meist hochdosierten CBD-Präparaten auf Arzneimittelbasis in einem streng regulierten Umfeld durchgeführt. Ob diese Ergebnisse auch auf handelsübliche CBD-Präparate übertragbar sind, ist nicht abschließend geklärt.
Dennoch zeigen mittlerweile viele Untersuchungen und unzählige Erfahrungsberichte, dass bereits geringe Mengen CBD gesundheitsförderlich bei vielerlei Beschwerden sind. Dank der zunehmenden Legalisierung von Hanf als Medizinalpflanze ist es möglich, sich selbst von diesen Vorteilen zu überzeugen.
Hat CBD Nebenwirkungen?
CBD kann also zu vielfältigen Zwecken eingesetzt werden und wird immer besser erforscht. Die Verwendung von alltagsrelevanten Mengen CBD gilt dabei als sicher und gut verträglich und es treten nur selten unerwünschte Effekte auf. Höhere, therapeutische Dosierungen sollten dagegen – aufgrund möglicher Wechsel- und Nebenwirkungen – nur in Begleitung eines Therapeuten eingenommen werden.
CBD in alltagsüblichen Mengen – nur seltene und harmlose Nebenwirkungen
So bescheinigt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) CBD ein gutes Sicherheitsprofil und sieht kein Risiko für Missbrauch oder Abhängigkeit13.
In einer Studie mit CBD-Konsumenten schilderten diese ihre Erfahrungen mit CBD im Alltag bei Stress, Angstzuständen und Schlafproblemen. Es zeigt sich eine allgemein sichere Anwendung und es wurden meist nur harmlose Nebenwirkungen erfasst:
- 71 % der Teilnehmer hatten keinerlei Nebenwirkungen.
- 11 % hatten vorübergehend einen trockenen Mund.
- 3 % wiesen eine gewisse Müdigkeit
- Jeweils weniger als 2 % berichteten z.B. über Schwindel, Übelkeit, Magenverstimmung, schnellen Herzschlag oder Kopfschmerzen1.
Abb. 2: Berichtete Nebenwirkungen durch CBD-Konsumenten im Rahmen einer Umfrage.
Sollten solche Nebenwirkungen auftreten, können sie durch eine verringerte Dosierung meist vermieden werden. Durch die relativ gute Verstoffwechselung von CBD klingen Symptome dann schnell wieder ab.
Achtung: Wenn der THC-Gehalt zu hoch ist, spricht das für schlechte Produktqualität und kann das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen erhöhen.
Wechsel- und Nebenwirkungen von CBD als Begleittherapie
Beim begleitenden Einsatz von schwerwiegenden Erkrankungen sollte die Anwendung dagegen in Absprache mit einem Arzt passieren. Denn solche Krankheiten werden oftmals mit verschiedenen Medikamenten behandelt und mögliche Wechselwirkungen mit CBD sind noch zu wenig erforscht. So zeigen sich z.B. Wechselwirkungen zwischen CBD und bestimmten Epilepsie-Medikamenten15.
Auch Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Unruhe, Appetitverlust oder Durchfall können sich mit zunehmender Dosierung im dreistelligen Milligramm-Bereich häufen. Daneben ist zu berücksichtigen, dass hochdosiertes CBD in Höhe von mehreren Hundert mg/Tag bestimmte Laborwerte der Lebergesundheit (ALT bzw. GPT) beeinflussen kann und daher von Menschen mit schweren Lebererkrankungen nicht ohne therapeutische Absprache genutzt werden sollte.
Zusammenfassung:
- Bereits geringe Mengen CBD können im Alltag bei verschiedenen Beschwerden hilfreich sein, wohingegen der therapeutische Einsatz hoher Dosierungen noch erforscht wird.
- CBD in alltagsrelevanten Mengen ist sicher, macht nicht abhängig und wird meist gut vertragen.
- Leichte Nebenwirkungen klingen durch eine Verringerung der Dosierung oder ein Absetzen des Produkts schnell wieder ab.
- Wird CBD als Begleittherapie schwerwiegender Erkrankung bzw. in hochdosierter Form eingenommen, sollte die Anwendung in Absprache mit einem Therapeuten
Anwendung von CBD
Um von den zahlreichen positiven Effekten durch CBD zu profitieren, haben sich Produkte auf Ölbasis bewährt. Die Verwendung dieser CBD-Öle ist denkbar einfach, während die Dosierung und Dauer der Anwendung von der erwünschten Wirkung abhängen.
Verabreichung auf die Zunge
Da CBD fettlöslich ist, sind CBD-Öle für die Anwendung ideal. Diese erfreuen sich aktuell größter Beliebtheit, da sie in dieser Variante sehr einfach verwendet werden können, indem sie tropfenweise auf die Zunge gegeben werden. Dort wird das CBD-Öl etwa 30 Sekunden belassen oder im Mundraum verteilt. Ein Teil der Inhaltsstoffe wird auf diese Weise direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen und muss nicht erst das Verdauungssystem passieren.
Tipp: Bei Schwierigkeiten, die Tropfen zu zählen, kann man sich vor einen Spiegel stellen oder das CBD-Öl auf einen Teelöffel geben. Auch bei Problemen mit dem krautig-herben Geschmack können die Tropfen mit einem Löffel eines geschmacksneutralen oder angenehm schmeckenden Speiseöls vermischt werden.
Individuelle Dosierung
Ein weiterer Vorteil dieser CBD-Öle ist die individuelle Dosierbarkeit. Hinsichtlich der Menge gibt es keine einheitliche Empfehlung, da jeder individuell auf verschiedene Mengen reagiert. Auch der Einsatzzweck bzw. die erwünschte Wirkung spielen dabei eine Rolle.
Grundsätzlich kann daher mit einer geringen Menge – z.B. 1-2 Tropfen – gestartet werden. Die Tropfenzahl kann je nach Bedarf und CBD-Gehalt des Öls gesteigert werden bis spürbare Effekte eintreten und sofern keine Nebenwirkungen wahrgenommen werden.
In Großbritannien sind CBD-haltige Nahrungsergänzungsmittel erlaubt, weshalb die britische Lebensmittelsicherheitsbehörde FSA Hinweise zur Dosierung ausspricht. Dabei empfiehlt sie – als Vorsorgemaßnahme – gesunden Erwachsenen, nicht mehr als 70 mg CBD in Eigenregie einzunehmen14. Das entspricht in etwa 14 Tropfen eines 10 %-igen CBD-Öls.
Dauer der Anwendung
Ob CBD täglich oder akut – also unmittelbar in bestimmten Situationen – eingenommen wird, hängt ebenfalls von der erwünschten Wirkung ab. Um z.B. nach einem stressigen Tag am Abend zur Ruhe zu kommen oder der Nervosität vor einer Prüfung zuvorzukommen, kann die akute Anwendung ausreichen. Um dagegen chronischen Schmerzen oder Angststörungen zu begegnen, kann eine regelmäßige bzw. vorübergehend tägliche Anwendung erforderlich sein.
Zusammenfassung:
- Die Anwendung von CBD erfolgt am einfachsten über ein CBD-Öl, das tropfenweise auf die Zunge gegeben wird.
- Die Tropfenzahl hängt von der erwünschten Wirkung, individuellen Verträglichkeit und dem CBD-Gehalt des Produkts ab.
- Es empfiehlt sich eine zu Beginn geringe Menge von wenigen Tropfen, die nach Bedarf gesteigert werden kann.
- Die Anwendungsdauer ist abhängig vom Einsatzgebiet: CBD kann gegen unmittelbar auftretende Beschwerden akut oder bei chronischen Symptomen auf täglicher Basis genutzt werden.
Was muss man beim Kauf von CBD-Öl beachten?
Wie bereits erwähnt, bietet sich ein CBD-Öl hervorragend an, um von den vielfältigen Wirkungen des CBD zu profitieren. Jedoch bestehen bei CBD-Ölen große Qualitätsunterschiede und bei der Auswahl eines geeigneten Produkts sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
- Volles Spektrum der Inhaltsstoffe aus den Hanfblättern
- Angabe der CBD-Konzentration
- Bio-Qualität des Rohstoffs und schonende Extraktion
Unterschiede in der Gesundheitswirkung – CBD-Isolat vs. Vollspektrum-CBD-Öl
Besonders wichtig bei der Auswahl des richtigen Präparats ist es also zu berücksichtigen, dass CBD-Extrakte in zwei verschiedenen Varianten erhältlich sind:
- CBD-Isolat: enthält nur die isolierte Form von CBD ohne weitere Begleitstoffe.
- Vollspektrum-Extrakt: enthält neben CBD auch das volle Spektrum an Inhaltsstoffen der Hanfblätter.
Damit sind in einem CBD-Öl mit Vollspektrum-Extrakt auch die weiteren, natürlichen Inhaltsstoffe der Hanfpflanze enthalten. Dazu gehören wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Terpene – also pflanzliche Farb- und Aromastoffe mit antioxidativen Eigenschaften. Neben CBD sind auch weitere, nutzbringende Cannabinoide in den Hanfblättern enthalten.
Auf diese Weise können sich die enthaltenen Inhaltsstoffe optimal ergänzen und gegenseitig in ihrer Wirksamkeit verstärken. Diese Synergieeffekte – auch „Entourage-Effekt“ genannt - steigern die gesundheitlichen Vorteile der Hanfpflanze und verleihen dem CBD-Vollspektrum-Öl damit einen deutlich stärkeren Effekt gegenüber dem Isolat16.
Abb. 3: Der Entourage-Effekt.
Verschiedene CBD-Konzentrationen
Daneben sollte beachtet werden, dass CBD-Öle in verschiedenen Konzentrationen erhältlich sind. Dabei weisen die meisten Produkte einen CBD-Anteil zwischen 5 % und 30 % auf. Der genaue Gehalt sollte dabei unbedingt auf dem Produktetikett angegeben sein, um Rückschlüsse auf die Dosierung ziehen zu können.
Hat man bisher keine Erfahrung mit CBD und möchte dieses v.a. für den Alltag und kleinere Beschwerden nutzen, so stellt eine niedrigere Konzentration von etwa 10 % einen idealen Einstieg dar. Die Dosierung kann anschließend mit der entsprechenden Tropfenmenge weiter angepasst werden. Für schwerwiegendere Symptome oder zur begleitenden Therapie kann ein Produkt mit höherem CBD-Anteil geeigneter sein.
Neben dem CBD-Gehalt sollten auch Informationen zum THC-Anteil im Produkt gegeben sein. Dieser sollte 0,2 % nicht überschreiten, sodass keine unerwünschten Effekte zu erwarten sind.
Biologischer Anbau und schonende Verarbeitung
Darüber hinaus entscheidet auch die Anbau- und Verarbeitungsweise der Hanfpflanze über Qualität und Reinheitsgrad von CBD-Extrakten.
Daher sollten die Pflanzen frei von chemischen Düngemitteln und Pestiziden angebaut worden sein und der CBD- bzw. Hanfblattextrakt dementsprechend in Bio-Qualität vorliegen. Idealerweise ist auch die Herkunft des Hanfs nachvollziehbar und unterliegt europäischen Standards.
Außerdem sollten Informationen zur Extraktionsmethode gegeben sein. Insbesondere die CO2-Extraktion gilt hierbei als effektive und schonende Methode, um die empfindlichen Pflanzenstoffe aus den Hanfblättern zu gewinnen. Denn bei diesem Verfahren kommen weder hohe Temperaturen noch bedenkliche Lösungsmittel zum Einsatz, die die Qualität und den gesundheitlichen Nutzen des CBD-Öls beeinträchtigen könnten.
Gut zu wissen: Kann man CBD verschrieben bekommen?
Im Gegensatz zu medizinischem Cannabis ist CBD in Deutschland nicht auf Rezept erhältlich. Mit weiteren Nachweisen zur Wirksamkeit könnte sich das in Zukunft ändern.
Zusammenfassung:
- Ein Vollspektrum-Extrakt weist im Gegensatz zu isoliertem CBD die weiteren wertvollen Pflanzenstoffe der Hanfblätter auf, die die Effekte des CBD weiter verstärken können.
- CBD-Produkte werden mit verschiedenen CBD-Konzentrationen angeboten – der genaue Gehalt sollte auf dem Etikett angegeben sein.
- Hanf aus Bioanbau sowie eine schonende Extraktionsmethode sind Voraussetzung für eine hohe Qualität und Reinheit.
Fazit: CBD für Schmerzen, Stress, Schlaf und Co
CBD ist ein sehr potenter Pflanzenstoff, der sowohl bei chronischen Beschwerden als auch akuten Leiden im Alltag eine wertvolle Unterstützung sein kann. Die westliche Wissenschaft beginnt gerade erst, die Vielfalt der möglichen Anwendungsgebiete von CBD zu entdecken und weiterführende Studien, v.a. im Menschen, sind nötig. Fest steht aber auch, dass die Erfahrungswerte aus der über 4.000 Jahre langen Anwendung von Hanf als Heilpflanze ebenfalls ihren Stellenwert haben.
FAQ – Kurze Antworten auf häufige Fragen
Was ist CBD?
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol – einem zu den Pflanzencannabinoiden gehörenden Pflanzenstoff aus dem Hanf (Cannabis). Dabei hat CBD keinen berauschenden Effekt, sondern weist vielfältige, positive Effekte bei verschiedensten Beschwerden auf.
Ist CBD legal?
Ja, CBD-haltige Produkte mit einem THC von unter 0,2 % fallen nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und sind damit in Deutschland grundsätzlich legal. Allerdings ist die Verwendung von CBD als Zutat von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln durch Behörden verboten. Deshalb ist CBD häufig als Mund- oder Aromaöl erhältlich.
Ist CBD ein Rauschmittel?
Nein, da CBD im Gegensatz zu THC keine berauschende oder psychoaktive Wirkung aufweist, gilt es nicht als Rauschmittel. Ebenso wenig besitzt CBD das Potenzial abhängig zu machen.
Welche Wirkung hat CBD auf den Körper?
CBD weist vielfältige Wirkungen im menschlichen Körper auf. Dazu gehören: schmerzstillende, angstlösende, entspannende, entkrampfende, schlaffördernde, antientzündliche sowie antioxidative Effekte.
Welche Krankheiten kann man mit CBD behandeln?
In Studien zeigen sich folgende mögliche Einsatzgebiete: Akute und chronische Schmerzen, als Begleittherapie einer Krebsbehandlung, psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Schizophrenie, Schlaf- und stressbedingte Verdauungsstörungen, entzündliche Darmerkrankungen sowie Nervenerkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson.
Wie lange dauert es, bis CBD wirkt?
Die Wirkzeit von CBD ist äußerst individuell und hängt u.a. von der Dosierung, der Anwendungsform sowie der erwünschten Wirkung bzw. dem Einsatzzweck ab. Wird CBD-Öl auf die Zunge getropft, verspüren viele Menschen innerhalb von Minuten erste Effekte. Um eine Wirkung bei chronischen Beschwerden zu erzielen, kann die Anwendung über mehrere Tage bis Wochen notwendig sein.
Wann sollte man CBD nicht nehmen? Wer sollte CBD nicht nehmen?
Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen, Funktionsstörungen der Leber oder Medikamenten-Einnahme sowie auch Schwangere und stillende Mütter sollten die Anwendung eines CBD-Präparates mit einem Arzt oder fachkundigen Therapeuten absprechen. Im Falle von Nebenwirkungen sollte die Dosierung verringert oder das Präparat abgesetzt werden.
Darf man nach der Anwendung von CBD noch Auto fahren?
Grundsätzlich ja, da CBD keine psychoaktive oder berauschende Wirkung aufweist. Jedoch kann die Anwendung von CBD – je nach Dosierung – bei manchen Menschen zu Müdigkeit, Schläfrigkeit oder Schwindel führen. Dann sollte vom Autofahren abgesehen werden.
Kann man CBD rauchen?
Vom Rauchen von CBD ist grundsätzlich abzuraten, da durch die Hitzeentwicklung beim Verbrennungsvorgang schädliche Substanzen entstehen können. In Studien, die positive Effekte durch CBD nachweisen, wird dieses i.d.R. oral angewendet.
Welche Nebenwirkungen kann CBD haben?
CBD gilt grundsätzlich als gut verträglich, kann jedoch bei manchen Personen zu relativ harmlosen Nebenwirkungen wie einem trockenen Mund, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit führen. Daneben sollte beachtet werden, dass CBD die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann. Bei sehr hohen Dosierungen nimmt das Risiko für Nebenwirkungen zu und es kann eine Beeinflussung bestimmter Leberwerte auftreten.
Was muss man beim Kauf von CBD-Öl beachten?
Ein CBD-Öl sollte neben CBD das volle Spektrum der Inhaltsstoffe aus den Hanfblättern enthalten, damit sich diese gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können. Daneben sollte auf die Ausweisung des CBD-Gehaltes, auf Bio-Qualität, eine nachvollziehbare Herkunft sowie schonende Verarbeitung geachtet werden.
Warum ist CBD so teuer?
Für den hohen Preis von qualitativ hochwertigen CBD-Ölen sind verschiedene Faktoren wie das bisher verhältnismäßig geringe Angebot, die komplexe Herstellung mit aufwändigen Extraktionsverfahren sowie der hohe Rohstoffeinsatz (Hanf) für einen ausreichenden Wirkstoff-Gehalt (CBD) verantwortlich.
Kann man CBD verschrieben bekommen?
Nein, bisher ist CBD – im Gegensatz zu medizinischem Cannabis – in Deutschland nicht auf Rezept erhältlich. Die Kosten werden dementsprechend nicht von den Kassen übernommen.
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