Goldrute (Solidago virgaurea)

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Goldrute (Solidago virgaurea)
zuletzt aktualisiert: 28.11.2025
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
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Goldrute (Solidago virgaurea)

Goldrute (Solidago virgaurea)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Goldrute?
  2. Herkunft und Botanik der Goldrute
  3. Verwechslungsmöglichkeiten der Goldrute
  4. Inhaltsstoffe der Goldrute
  5. Verwendung der Goldrute
  6. Dosierung von Goldrute
  7. Mögliche Nebenwirkungen von Goldrute und weitere Hinweise

Was ist Goldrute?

Die Echte Goldrute (Solidago virgaurea), auch als Gewöhnliche Goldrute, Gemeine Goldrute, Europäische Goldrute, Wilde Goldrute oder Heidnisch Wundkraut bekannt, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). In der alten germanischen Heilkunde war die Goldrute von hoher Relevanz und wurde vielfältig eingesetzt. Auch heute findet die Goldrute noch Anwendung in der Phytotherapie. Arzneilich verwendet wird dabei vor allem das blühende Kraut (Solidaginis herba).


Spirituelle Bedeutung: Die alte Bezeichnung Unsegenkraut lässt darauf schließen, dass die Goldrute auch als Abwehrpflanze gegen Hexerei eingesetzt wurde.

Herkunft und Botanik der Goldrute

Die Echte Goldrute ist in Europa heimisch und wächst bevorzugt an Waldrändern, Böschungen, Wiesen und Heiden auf eher trockenen, sonnigen Standorten.

Zu den typischen Merkmalen der Goldrute gehören:

  • Aufrechter, oft verzweigter Stängel (bis etwa 1 m hoch)
  • Schmale, lanzettliche, leicht gezähnte Blätter
  • Auffällige goldgelbe Blütenrispen aus vielen kleinen Zungen- und Röhrenblüten
  • Blütezeit meist von Juli bis September

Als Arzneidroge verwendet wird das überirdische Kraut in Blüte, also Stängel, Blätter und Blüten.

Verwechslungsmöglichkeiten der Goldrute

Verwechslungen der Goldrute sind vor allem mit anderen gelb blühenden Korbblütlern möglich:

  • Häufig wird Goldrute mit Rainfarn (Tanacetum vulgare) verwechselt, der zwar ebenfalls gelbe Blütenstände trägt, jedoch keine traubigen Rispen, sondern flache, knopfförmige „Knöpfchen“ ohne deutliche Einzelblüten bildet.
  • Auch Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) kann durch seine gelben Blütenstände ähnlich aussehen, besitzt aber klar erkennbare Zungenblüten („Blütenblätter“) um eine zentrale Scheibe und meist tief fiederspaltige Blätter.
  • Außerdem kommt es immer wieder zur Verwechslung zwischen der heimischen Echten Goldrute (Solidago virgaurea) und den eingeschleppten Neophyten Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und Spätblühende Goldrute (Solidago gigantea), die deutlich höher wachsen, dichter beblättert sind und stark verzweigte, überhängende Blütenrispen bilden.

Inhaltsstoffe der Goldrute

Goldrutenkraut enthält ein komplexes Spektrum verschiedenster sekundärer Pflanzenstoffe, u.a.:

  • Flavonoide: Sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativen Eigenschaften.
  • Saponine: Sekundäre Pflanzenstoffe mit seifenähnlichen Eigenschaften, die die Pflanze vor einem Befall mit Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen schützen.
  • Gerbstoffe: Sekundäre Pflanzenstoffe mit zusammenziehenden (adstringierenden) Eigenschaften.
  • Ätherisches Öl in geringen Mengen
  • Bitterstoffe: Entfalten ihre Effekte zuerst im Mund über die Geschmacksrezeptoren, doch Bitterrezeptoren sind u.a. auch in der Blase zu finden.

Diese Kombination an sekundären Pflanzenstoffen verleiht der Goldrute ihre wertvollen Eigenschaften.

Verwendung der Goldrute

Goldrute wird in verschiedenen Zubereitungen verwendet:

  • Tee aus Goldrutenkraut (allein oder in Kombination mit anderen Pflanzen wie Ackerschachtelhalm, Brennnessel, Orthosiphon)
  • Tropfen oder Tinkturen (Ethanol-Auszüge)
  • Trockenextrakte in Tabletten- oder Kapselform
  • Kombinationspräparate für bestimmte Anwendungsgebiete

Bei der Anwendung von Goldrute sollte man ausreichend trinken, damit die Pflanze ihre wertvollen Effekte bestmöglich entfalten kann.

Dosierung von Goldrute

Für die Zubereitung eines Goldruten-Tees etwa 1–2 Teelöffel (ca. 2–4 g) getrocknetes Goldrutenkraut mit 150–200 ml heißem Wasser übergießen, 10–15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Von diesem Tee können 2–4 Tassen täglich, am besten über den Tag verteilt, getrunken werden. Es empfiehlt sich, den Tee langsam und in kleinen Schlucken zu trinken, damit die Inhaltsstoffe gut aufgenommen werden können.

Bei fertigen Extraktpräparaten richtet sich die Dosierung nach den Herstellerangaben oder ärztlichen/therapeutischen Empfehlungen.

Mögliche Nebenwirkungen von Goldrute und weitere Hinweise

Goldrute gilt in üblichen Dosierungen als gut verträglich. Bei empfindlichen Personen oder bei höherer Dosierung können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. In seltenen Fällen kann die Anwendung von Goldrute auch zu einem vermehrten Harndrang und zu einem leichten Elektrolytverlust führen. Daher ist es wichtig, ausreichend zu trinken.

Darüber hinaus gibt es bei Goldrute zu beachten:

  • Nicht anwenden bei Ödemen infolge von Herz- oder Niereninsuffizienz.
  • Menschen mit bekannter Allergie gegen Korbblütler (Asteraceae) sollten vorsichtig sein oder auf Goldrute verzichten.
  • In Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern sollte die Anwendung mit einem Arzt oder Therapeuten abgestimmt werden.
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