Cayennepfeffer
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Cayennepfeffer?
- Herkunft von Cayennepfeffer
- Inhaltsstoffe von Cayennepfeffer
- Wirkung und Anwendung von Cayennepfeffer
- Verwendung von Cayennepfeffer
- Dosierung von Cayennepfeffer
- Mögliche Nebenwirkungen von Cayennepfeffer und weitere Hinweise
Was ist Cayennepfeffer?
Cayennepfeffer ist kein Pfeffer im eigentlichen Sinne, sondern besteht aus den getrockneten und fein gemahlenen Schoten einer scharfen Chilisorte (Capsicum frutescens oder Capsicum annuum). Charakteristisch sind:
- intensive Schärfe
- leuchtend rote Farbe
- leicht fruchtig-scharfes Aroma
Cayennepfeffer wird sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde als anregendes, durchblutungsförderndes und wärmendes Gewürz geschätzt.
Schärfegrad von Cayennepfeffer
Die Schärfe von Cayennepfeffer wird in Scoville-Einheiten (SCU) gemessen. Typischer Cayennepfeffer liegt etwa bei 30.000–50.000 Scoville. Damit gehört er zu den scharfen, aber nicht extrem scharfen Chili-Sorten. Die empfundene Schärfe hängt auch von Menge und persönlicher Toleranz ab.
Herkunft von Cayennepfeffer
Die Pflanzen, aus denen Cayennepfeffer gewonnen wird, gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und waren ursprünglich im tropischen Südamerika beheimatet. Heutzutage werden die Pflanzen jedoch in unterschiedlichen Varianten in vielen tropischen, subtropischen und zum Teil auch gemäßigten Gebieten der Erde angebaut.
Durch gezielte Züchtung – also Selektion und Kreuzung – haben sich im Laufe der Zeit sehr unterschiedliche Formen und Farben entwickelt, die sich deutlich im Gehalt an Scharfstoffen (wie z.B. Capsaicinoiden) unterscheiden.
Zu den typischen Merkmalen der Chili-Pflanzen gehören:
- Buschiger Wuchs mit grünen, lanzettlichen Blättern
- Meist weiße, unscheinbare Blüten
- Schlanke, längliche, zunächst grüne, später leuchtend rote Schoten
- Schärfegrad abhängig von Sorte, Reife und Anbaubedingungen
Für Cayennepfeffer werden reife Schoten getrocknet und zu einem fein gemahlenen, roten Pulver verarbeitet.
Inhaltsstoffe von Cayennepfeffer
Cayennepfeffer enthält eine Reihe bioaktiver Substanzen. Seine wertvollen Eigenschaften beruhen dabei vor allem auf seinen scharf schmeckenden und antioxidativen Inhaltsstoffen:
- Capsaicin – verantwortlich für die Schärfe
- Carotinoide (z.B. Capsanthin, Beta-Carotin)
- Flavonoide – antioxidative Pflanzenstoffe
- Vitamine: v.a. Vitamin C, Provitamin A und in kleineren Mengen auch Vitamin K und B-Vitamine
- Mineralstoffe: Kalium, Magnesium und Spurenelemente
Capsaicin ist dabei der wichtigste Inhaltsstoff und wird in Medizin und Naturheilkunde gezielt eingesetzt.
Wirkung und Anwendung von Cayennepfeffer
Cayennepfeffer gilt in der Naturheilkunde als anregendes, durchblutungsförderndes und wärmendes Gewürz und war bei der einheimischen Bevölkerung Amerikas als Pflanze für das allgemeine Wohlbefinden sehr hoch angesehen. So entfaltet Cayennepfeffer verschiedene Effekte:
- Capsaicin regt lokal die Durchblutung an, was ein Wärmegefühl erzeugt. Dadurch können Gewebe besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt werden.
- In kleinen Mengen kann Cayennepfeffer den Speichelfluss und die Bildung von Magensaft anregen.
- Die Schärfe kann kurzzeitig den Energieverbrauch und die Wärmebildung (Thermogenese) erhöhen.
Verwendung von Cayennepfeffer
Cayennepfeffer wird sowohl kulinarisch als auch therapeutisch genutzt. Je nach Dosierung und Darreichungsform wird er dabei innerlich oder äußerlich eingesetzt:
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Als Gewürz
- Zum Schärfen von Suppen, Eintöpfen, Soßen, Gemüse- und Fleischgerichten
- In kleinsten Mengen in Säften oder Shots (z.B. mit Zitrone und Ingwer)
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Äußerlich (Capsaicin-haltige Produkte)
- Cremes, Salben, Pflaster zur lokalen Anwendung
- Wärmende Salben im Sportbereich
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Nahrungsergänzung
- Kapseln mit standardisiertem Capsaicin- oder Cayenne-Extrakt
Dosierung von Cayennepfeffer
In der Küche wird Cayennepfeffer stets sehr sparsam verwendet, da bereits kleine Mengen (eine Prise) deutlich scharf schmecken. Bei äußerlichen Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln richtet sich die Dosierung nach:
- der Capsaicin-Konzentration,
- den Herstellerempfehlungen sowie
- ggf. ärztlichen oder therapeutischen Vorgaben.
Eine eigenmächtige Hochdosierung sollte vermieden werden, da es sonst leicht zu starken Reiz- und Schmerzreaktionen kommen kann.
Mögliche Nebenwirkungen von Cayennepfeffer und weitere Hinweise
Cayennepfeffer besitzt viele wertvolle Eigenschaften und gilt bei sachgemäßer Anwendung als sicher. Dennoch sollte er maßvoll verwendet werden, da es bei übermäßigem Verzehr oder individueller Empfindlichkeit zu unerwünschten Reaktionen kommen kann.
Mögliche Nebenwirkungen bei Überdosierung oder erhöhter Empfindlichkeit können sein:
- Sodbrennen und Reizung der Magenschleimhaut
- Brennen im Mund und Schweißausbrüche
- Reizung von Haut und Schleimhäuten (Augenkontakt unbedingt vermeiden!)
Cayennepfeffer sollte nicht oder nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:
- empfindlichem Magen, Magengeschwüren oder Reflux (Sodbrennen)
- bestimmten Darmerkrankungen
- bekannter Unverträglichkeit gegenüber scharfen Speisen
Hochdosierte Capsaicin-Präparate sollten bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Blutverdünnern) ärztlich abgeklärt werden. Auch Kinder, Schwangere und Stillende sollten die Anwendung – insbesondere in therapeutischen Dosierungen – mit einem Arzt oder Therapeuten besprechen.
Cremes, Salben oder Pflaster mit Capsaicin sollten keinesfalls auf offene Wunden, verletzte oder bereits stark gereizte Haut aufgetragen werden. In solchen Bereichen kann der Inhaltsstoff zu einer deutlichen Verschlimmerung von Schmerz und Reizung führen.